Für viele Zuschauer des WDR Fernsehens blieb der Bildschirm am Dienstag schwarz: Der Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat mal wieder an seiner digitalen Belegung geschraubt und in diesem Zuge auch die Frequenz, über die das WDR Fernsehen seine lokalisierten Versionen verbreitet, verändert – natürlich, ohne die Zuschauer zuvor oder wenigstens im Anschluss mittels einer Infotafel über die neue Belegung zu informieren. Auch im Internet befinden sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt auf der Seite des Kabelnetzbetreibers keine konkreten Informationen dazu, man verweist lediglich auf mögliche Probleme. Auch auf der Service-Seite des Unternehmens bei Facebook ist die Umstellung ein Thema – weil auch bei der Wunderbox Horizon Probleme entstanden. Die neue Frequenz für Nutzer anderer Technik zu erwähnen, das wäre aber vermutlich zu simpel.

Auch dem WDR ist am Dienstag aufgefallen, dass man plötzlich in vielen Haushalten nicht mehr zu empfangen ist. Entsprechend schickte die Redaktion der abendlichen Nachrichtensendung "Aktuelle Stunde" am späten Nachmittag einen Tweet zur Hilfestellung ab. "#Servicetweet: Kabelnetzbetreiber Unitymedia hat die Frequenzen verändert. Bei Problemen hilft die WDR-Hotline", gefolgt von der entsprechenden Telefonnummer. Dort reagierte man wenig später überrascht, als ich unter Verweis auf den Tweet der "Aktuellen Stunde" tatsächlich die Nummer aus Köln anrief.

Man erkannte immerhin gleich, dass über den Kabelnetzbetreiber Unitymedia ferngesehen wird. Leicht verärgert teilte die freundliche Dame am anderen Ende der Leitung mit, dass man selbst völlig überrumpelt worden sei und Unitymedia den großen WDR nicht über die Frequenzumstellung informiert habe. Entsprechend blieb es ihr auch nur, auf den Kabelnetzbetreiber zu verweisen – auf konkrete Nachfrage hin bestätigte die Frau der WDR-Hotline noch, dass sie die neue Frequenz tatsächlich nicht kennt und stellt fest: "Dass die 'Aktuelle Stunde' das jetzt getwittert hat, ist natürlich auch fatal. Da funktioniert auch unsere interne Kommunikation nicht." Kurz darauf verbreitete dann auch "meine" Lokalzeit aus Wuppertal die Hotline per Facebook, worüber man sich in Köln sicher freuen wird. Dass der WDR sie am frühen Abend dann auch noch per Pressemitteilung und in der Nachmittagssendung "daheim + unterwegs" verbreitete, wirkt umso kurioser.

Nach erster Verwunderung blieb also nicht mehr als noch einmal zum Hörer zu greifen und sich nun bei Unitymedia auf die Suche nach der neuen Frequenz zu begeben, schließlich gibt es im Internet dazu noch keine Infos auf der offiziellen Seite. Die Viertelstunde in der Warteschleife nutzte ich zwar, um in Foren nach der neuen Frequenz zu suchen, nachdem mir das aber auch nicht half, setzte ich alle Hoffnungen in die Kompetenz der Unitymedia-Leute. Es war ein Fehler: Mehr als den Tipp, den Fernseher auf die Werkseinstellungen zu setzen, hatte der Herr am Ende der Leitung auch nicht im Angebot. Ob er mir denn wenigstens die neue Frequenz sagen oder meine Recherche bestätigen könne? Nein, derzeit leider nicht, da er auch nur das Internet zur Verfügung stehen habe und die Liste da noch nicht aktualisiert worden sei.

Immerhin hat der Werksreset am Ende wirklich geholfen, alle Sender sind wieder da. Bis ich das WDR Fernsehen wieder sehen kann, dauert es dennoch: Erst einmal müssen nun die Sender schließlich wieder sortiert werden, und das hat Blaupunkt bei meinem Gerät leider so umständlich wie möglich gemacht.

Und falls Sie auch Probleme beim Empfang haben, hier die Daten für einen weniger aufwändigen manuellen Suchlauf: Das WDR Fernsehen, NRW.TV, nrwision und der hauseigene Infokanal von Unitymedia liegen nun auf der Frequenz 130 MHz (256 QAM).