Die Ernüchterung beim Blick auf die RTL-II-Quoten vom Montagabend dürfte in Gründwald groß gewesen sein: Nach ohnehin schon recht verhaltenem Start fiel der Marktanteil von "Popstars" in der zweiten Woche auf nur noch 4,7 Prozent in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen und lag damit deutlich unterhalb des Senderschnitts. Dennoch will der Sender an der Castingshow, die viele Jahre lang bei ProSieben zu sehen war, festhalten.

"Mit dem Quotenverlauf der zweiten Folge sind wir natürlich nicht zufrieden", sagte ein Sendersprecher gegenüber der Nachrichtenagentur dpa. "Allerdings stimmt uns der Anteil der jungen Zielgruppe, insbesondere der jungen Frauen zwischen 14 und 29 Jahren mit 14,5 Prozent Marktanteil optimistisch. 'Popstars' ist ein herausragendes junges Musikformat mit tollen Musikerinnen und einer großartigen Jury. Wir glauben an das Format und arbeiten weiter an seinem Erfolg."

Eine Verlegung, Verkürzung oder Absetzung ist für den Sender offenbar kein Thema. RTL II hatte "Popstars" nach dreijähriger Pause in der vorigen Woche neu aufgelegt und der Castingshow mehr Ernsthaftigkeit als in den vergangenen Jahren verordnet. Der Sender hatte in den Jahren 2000 und 2001 die ersten beiden Staffel ausgestrahlt und damit nicht nur aus Quotensicht große Erfolge gefeiert, sondern inbesondere mit den No Angels eine Band hervorgebracht, die über Jahre hinweg gute Chart-Positionen erlangte.

Wichtiger noch als für RTL II ist die Neuauflage von "Popstars" allerdings für Brainpool: Die Produktionsfirma ist nach der Ankündigung des baldigen TV-Abschieds von Stefan Raab gerade im Begriff, sich neu aufzustellen. Ein Quoten-Flop von "Popstars" käme für das Kölner Unternehmen zur Unzeit.

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