Springer macht einen klaren Schnitt und verkauft sämtliche Aktivitäten in Russland an den russischen Verleger Alexander Fedotov, der mit Artcom Media bislang vor allem Mode-, Architektur, Design- und Golf-Magazine herausbringt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am Donnerstag unterschrieben. Springer war 2004 in den russischen Markt eingetreten und hatte dort unter anderem das Magazin "Forbes" herausgebracht, zudem auch Marken wie "OK!", "Geo" und "Gala Biografia".
Ralph Büchi, President International Axel Springer SE, erklärt den Schritt: "Als wir in den russischen Markt eingetreten sind, haben wir an die weitere ökonomische Entwicklung und Liberalisierung des Landes geglaubt. Wir bedauern, dass wir das Land nun wegen des neuen Mediengesetzes, das den Anteil ausländischer Investoren auf 20 Prozent begrenzt, verlassen müssen. Als Verleger des meinungsbildenden Wirtschaftsmagazins 'Forbes Russia' ist eine Begrenzung auf einen Minderheitenanteil für uns nicht akzeptabel. Wir sind daher froh, einen Käufer gefunden zu haben, der die volle Akzeptanz der Redaktion hat. Ich danke unserer Geschäftsführerin Regina von Flemming und unserem russischen Team sehr für den Einsatz und ihre professionelle Arbeit in den letzten Jahren. Sie alle haben exzellente Arbeit geleistet, selbst wenn die Umstände manchmal schwierig waren."
Neue Verhältnisse gibt's auch in der Schweiz: Dort hat Springer ein weiteres Joint Venture mit Ringier gegründet. Eine entsprechende Absichtserklärung hatte man schon im Dezember 2014 abgegeben, ab dem 1. Januar 2016 soll die Ringier Axel Springer Medien Schweiz AG dann auch operativ tätig sein, spätestens 2017 einen gemeinsamen Standort beziehen. In das neue Unternehmen eingebracht werden einerseits sämtliche Deutschschweizer und Westschweizer Zeitschriftentitel von Ringier inklusive deren zugehörige Online-Angebote, sowie auch die Westschweizer Qualitätszeitung Le Temps, anderseits das Unternehmen Axel Springer Schweiz, in dem das gesamte Schweizer Geschäft der Axel Springer SE gebündelt ist. Ringier und Springer arbeiten seit 2010 bereits in Osteuropa zusammen.
Marc Walder, CEO Ringier AG: "Wir freuen uns auf den geplanten Schulterschluss mit Axel Springer in der Schweiz. Die Bündelung der komplementären Portfolios macht sowohl journalistisch wie auch betriebswirtschaftlich Sinn. Unser bereits bestehendes Joint Venture mit Axel Springer in Osteuropa zeigt, wie stark beide Partner voneinander profitieren können." Ralph Büchi, President International Axel Springer SE: "Zusammen mit Ringier werden wir unsere Wettbewerbsfähigkeit im Schweizer Leser-und Werbemarkt deutlich verbessern und insbesondere die Digitalisierung der starken Marken beschleunigen können."