Rückzieher: Stoiber will nur Printduell mit Lafontaine

Foto: DWDLAm Montag hatten bereits SAT.1 und RTL Interesse an der Übertragung des wohl weniger informativen als vor allem unterhaltsamen "kleinen Gipfels" angemeldet. Aus der CSU ist nach der ersten Meldungswelle über das geplante Duell allerdings zu hören, der bayerische Ministerpräsident wolle "eine inhaltliche Auseinandersetzung". "Stoiber sucht keine Show", zitiert die Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagsausgabe) einen Sprecher des CSU-Chefs.

Ähnlich argumentiert CSU-Generalsekretär Markus Söder gegenüber dem Berliner "Tagesspiegel", in einem Print-Duell seien "die Argumente beider Seiten in einer Form dokumentiert, in der sich die Menschen selbst am besten ein Bild machen können". Bayerns Innenminister Günther Beckstein hat
sich generell skeptisch zum geplanten Duell zwischen Stoiber und Lafontaine geäußert. Dies sei "nicht unbedingt das Richtige", sagte Beckstein am Montag in der N24-Sendung "Was erlauben Strunz".

Stoiber hatte der "Bild"-Zeitung am Wochenende gesagt: "Ich erkläre mich dazu bereit, mich in einem Schlagabtausch mit dem früheren SPD-Vorsitzenden und jetzigen PDS-Spitzenkandidaten Lafontaine inhaltlich über die Folgen einer Wahl der PDS auseinanderzusetzen." Lafontaine nahm die Herausforderung umgehend an. Der "Netzeitung" sagte WASG-Sprecher Murat Cakir am Montag, Stoiber solle sich dem Fernsehduell stellen: "Wenn Herr Stoiber seiner Sache sicher ist, sollte er nicht zurückrudern, sondern sich einem TV-Duell mit Lafontaine stellen."

Die Berliner "taz" kündigte inzwischen an, das Gespräch zwischen Stoiber und Lafontaine drucken zu wollen. Lafontaine könne allerdings, mit Anspielung auf sein Gehalt als Kolumnist bei "Bild", kein Honorar gezahlt. Ob das Printduell allerdings ernsthaft bei der reichweiten-schwachen "taz" stattfinden wird, ist mehr als fraglich: Bevorzugt werden laut CSU-Kreisen "FAZ" oder "Welt.