"Friends" reloaded? Neue Comedy über 5 Freunde in New York
Es gibt spannende und weniger spannende Geschichten, die man als Kind von seinem Vater hören will. Heldentaten und Abenteuer sind gefragt, doch ob man wirklich wissen will, wie seine Eltern zusammengefunden haben, ist in den seltensten Fällen spannend und noch seltener erzählt worden. Letzteres dachte sich wohl auch CBS und schickte die Comedy "How I met your mother" auf Sendung.
Im Jahr 2030 erzählt ein nicht sichtbarer Vater namens Ted seinen zwei Kindern, wie er ihre Mutter kennengelernt hat. Soweit der Rahmen der Handlung, dessen Daseinsberechtigung sich aus dem Namen der Serie ergibt. Die eigentliche Handlung spielt in der heutigen Zeit, im Big Apple des Jahres 2005. Dort landet man in der ersten Folge schon nach wenigen Sekunden.
Im Wesentlichen dreht sich die Comedyserie um fünf Freunde in New York, die sich gerne in ihrer Lieblingsbar treffen um dort über Lieben, Leben und Leiden zu sprechen. Klingt nach "Friends", fühlt sich an wie "Friends", jedoch nur halb. Bei "How i met your mother" kommt immer wieder der gealterte Ted aus dem Jahr 2030 aus dem Off zum Einsatz, der das Geschehen im New York des Jahres 2005 kommentiert. Zusätzliche Spielereien wie Splitscreen wirken bemüht, um irgendwie furchtbar innovativ zu sein.
Fünf Freunde sind es also: Neben dem späteren Vater Ted, sind noch Schnösel Barney, sowie das frisch verlobte Paar Marshall und Lily dabei. Am Ende der Pilotfolge ist auch Robin im Spiel. Robin, gespielt von Cobie Smulders, ist die spätere Mutter, falls jemand noch der Handlung folgen kann.
Prominent und dem deutschen TV-Zuschauer bekannt sind besonders zwei Cast-Mitglieder: Die Rolle des Anzugträgers und Sprücheklopfers Barney spielt Neil Patrick Harris, der in den 90er Jahren als Kinderstar durch seine Hauptrolle in der Arztserie "Doggie Howser" bekannt wurde. Alyson Hannigan (spielt Lily) ist bekannt aus der SciFi-Serie "Buffy" sowie den "American Pie"-Filmen, aus denen man ihre nervigen "Und neulich im Ferienlager"-Sätze in Erinnerung behalten haben könnte.
Was also passiert? Nun, Marshall eröffnet Ted zu Beginn der ersten Folge, dass er sich mit seiner Freundin Lily verloben will. Ted, immer noch Single, bestürzt dies und er trifft sich mit Freund Barney in der gemeinsamen Lieblingsbar und klagt von seinem Leid. Barney hilft mit seinem Lieblingsspiel "Did you met ted?": Mit diesem flotten Spruch stellt er Ted fremden Frauen vor und es klappt: Ted ist völlig verknallt in Robin und macht ein Date für den nächsten Abend klar. Doch dies endet vorzeitig, er fährt zurück in die Stammbar der noch nur vier Freunde. Doch die anderen drei überreden ihn, noch einmal zu seiner neuen Traumfrau (und späteren Ehefrau) Robin zu fahren und ihr seine Liebe zu gestehen. Am Ende ist das Quintett komplett und sitzt im Stammlokal.
Klingt wenig lustig und so ist es auch. Ein flotter Spruch hier, ein Slapstick dort und eine nur auf den ersten Blick kreative Story reichen nicht, um den Funken überspringen zu lassen, der "Friends" für NBC zu einem solchen Erfolg machte. Vielleicht liegt es an der zu abstrusen Rahmenhandlung und der damit eingeschränkten Handlungsmöglichkeiten. "Friends" war simpel, brauchte keine Tricks wie Splitscreen oder Off-Stimme oder Rahmenhandlung - und funktionierte.
"How i met your mother" schaltet man, wenn überhaupt, in der kommenden Woche nur deswegen wieder ein, um zu wissen wie es weitergeht. Doch für eine Comedy ist dies ein merkwürdiger Grund. "Friends" hat man eingeschaltet um zu lachen. Fünf Freunde in einer Comedyserie in New York machen noch keinen Hit - auch wenn derzeit nach dem Ende von "Seinfeld", "Frasier", "Friends" und bald auch "Will & Grace", Bedarf für urbane Comedy bestehen dürfte.