Die zahlreichen Doping-Fälle brachten die Tour de France einst in Verruf. Längst vergessen sind die Zeiten, in denen viele Millionen Zuschauer vor dem Fernseher mitfieberten, doch mit der Teilnahme junger Talente wuchs auch innerhalb die ARD die Hoffnung, zumindest ein Stück weit an frühere Erfolge anknüpfen zu können. Nach mehrjähriger Pause kehrte die Tour daher im vorigen Jahr zurück ins Erste, wenn auch mit durchwachsenem Erfolg. Marktanteile um zehn Prozent verzeichneten die diesjährigen Live-Übertragungen, die sich damit auf Augenhöhe mit den Vorjahreswerten bewegten.

Mehr war nicht drin - wohl auch, weil die großen deutschen Erfolge diesmal ausblieben. "Sportlich hätte ich mir in diesem Jahr gewünscht, dass die deutschen Fahrer häufiger die Chance gesehen hätten, nach vorne zu fahren", sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky am Montag gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de. "Das Zuschauerinteresse befindet sich nicht auf dem Niveau, wo es noch vor einigen Jahren war. Die Einschaltquoten der Übertragungen im Ersten haben sich 2016 bei rund 1,2 Millionen Zuschauer und knapp zehn Prozent Marktanteil stabilisiert - das ist schon einmal sehr ordentlich und entspricht dem Erfolg des Vorjahres. Natürlich hätten wir uns aber gefreut, wenn das Zuschauerinteresse im zweiten Jahr wieder angewachsen wäre."

Die Zukunft der Tour de France ist daher erst einmal offen. Der aktuelle Vertrag endete und eine Verlängerung scheint zum jetzigen Zeitpunkt zumindest nicht garantiert. "Im Herbst werden sich die relevanten ARD-Gremien verständigen, ob und wie es mit der Tour de France in der ARD weitergehen könnte", heißt es von Seiten des Senders auf DWDL.de-Nachfrage. Große Euphorie sieht jedenfalls anders aus.