"Wir sind eins" ist der Claim der ARD - wenn's ums liebe Geld geht, dann ist dieses Versprechen häufig freilich nicht allzu leicht einzuhalten. Trotzdem gelang es den Intendantinnen und Intendanten der einzelnen Anstalten nun, sich aus eigener Kraft auf eine Neuordnung des ARD-internen Finanzausgleichs zu einigen. Künftig werden wie vom Gesetzgeber vorgeschrieben nicht mehr 1 Prozent sondern 1,6 Prozent der Nettoeinnahmen umverteilt - umgerechnet werden das etwa 90 Millionen Euro im Jahr sein.

Gestützt werden damit die beiden kleinsten Anstalten Radio Bremen und der Saarländische Rundfunk. Mit großem Abstand größter Einzahler in den Finanzausgleichs war bislang der WDR, der 44,5 Prozent der gesamten Summer übernahm. Bekanntlich steht der WDR aber inzwischen selbst vor finanziellen Problemen, die deutliche Werbereduzierung im Radio durch das neue WDR-Gesetz wird die Einnahmen sinken lassen, ohne dass sie zunächst durch höhere Beitragseinnahmen ausgeglichen werden.

Der WDR konnte daher eine deutliche Reduzierung des bisherigen Anteils erreichen, bleibt mit fast einem Drittel der Gesamtsumme aber trotzdem der größte Zahler. Die übrigen Geber-Anstalten müssen dementsprechend künftig einen größeren Anteil leisten. Erstmals rückt auch der RBB in den Kreis der Geberländer auf (1,5 Prozent der Gesamtsumme), auch der Hessische Rundfunk gehört anders als zuletzt wieder zu den Geberländern (2,5 Prozent der Gesamtsumme). Statt fünf zahlen also sieben Anstalten in den Finanzausgleich ein. Neben den genannten übernehmen noch der SWR 19,8 Prozent, der NDR 19,2 Prozent, der BR 15,7 Prozent und der MDR 8,5 Prozent der gesamten Summe.

Zugleich wurde auch der sogenannte "Fernsehvertragsschlüssel" neu festgesetzt, der festlegt, wie viel die einzelnen Anstalten zum Gemeinschaftsprogramm Das Erste zuliefern müssen. Hier wird künftig der Rundfunk Berlin-Brandenburg mehr als bislang zuliefern - der Anteil steigt von 6,6 auf 7,1 Prozent. Im Gegenzug liefern BR, NDR, SWR und WDR minimal weniger zu.