Trotz fast 600 Millionen Euro an Erlösen durch Gebühren muss der ORF derzeit kräftig sparen. Für das Budget 2017 hat sich eine Finanzierungslücke von 42 Millionen Euro aufgetan, das hat ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz in einem Schreiben an den Stiftungsrat mitgeteilt. Der Stiftungsrat ist das höchste Gremium beim öffentlich-rechtlichen Senderverbund und segnet unter anderem das Budget ab. Im Dezember soll der Finanzplan vom Stiftungsrat beschlossen werden, bis dahin sollen nun Maßnahmen erarbeitet werden, um im kommenden Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis zu erreichen.


In seinem Schreiben an die Stiftungsräte spricht Wrabetz laut der Nachrichtenagentur APA auch davon, dass das Minus ursprünglich sogar einmal 81 Millionen Euro betragen habe. Direkt nach der Bestellung des neuen Direktoriums habe man dieses auf etwa die Hälfte reduziert. Wrabetz wurde erst vor wenigen Monaten für eine dritte Amtszeit wiedergewählt, im September wurden seine vorgeschlagenen Direktoren für die einzelnen Fachbereiche durch den Stiftungsrat gewählt.

2017 stehe man vor großen Herausforderungen, betont der ORF-Chef. Gründe dafür seien "der Wegfall von Einmalerlösen, der verschärfte Wettbewerb sowie verschlechterte rechtliche Rahmenbedingungen". Um die nun bestehende Budget-Lücke zu schließen, will man sich sowohl mit der Kosten- als auch der Erlösseite beschäftigen. Von den Sparmaßnahmen dürften so gut wie alle Bereiche des Senders betroffen sein. Zusätzlich muss der ORF noch in diesem Jahr einen Antrag auf Gebührenfestsetzung stellen - eine Erhöhung ist angesichts der aktuellen finanziellen Lage des Senders sehr wahrscheinlich. Noch will man das beim Sender aber nicht bestätigen.