Auch wenn die Quoten zuletzt wieder etwas angestiegen sind und sich in den zurückliegenden Wochen meist im zweistelligen Bereich bewegten - wirklich zufrieden kann man bei RTL mit den Zuschauerzahlen von "Guten Morgen Deutschland" auch weiterhin nicht sein. Weil der Sender innerhalb von nur fünf Jahren seinen Marktanteil am Morgen nahezu halbiert hat, kündigte RTL bereits Anfang August weitreichende Veränderungen an.

Man werde das Format einem "intensiven Inhalte- und Qualitäts-Check" unterziehen, "bei dem wir von den Inhalten über die Präsentation bis hin zum Studiodesign jeden Stein umdrehen", erklärte ein Sprecher damals im Gespräch mit DWDL.de. Deutliche Worte also, denen in der kommenden Woche erste sichtbare Taten folgen sollen. Wie der Sender gegenüber DWDL.de bestätigte, wird das RTL-Frühmagazin nicht einmal zwei Jahre nach dem Wechsel in ein reales Studioset in der kommenden Woche in die "grüne Hölle" zurückkehren und damit wieder ins virtuelle Studio, das über viele Jahre hinweg die Heimat von "Guten Morgen Deutschland" gewesen ist.

Man reagiere damit auf das Votum vieler Zuschauer, "die sich im Rahmen einer groß angelegten Befragung ein geräumigeres und moderner anmutendes Set gewünscht" haben, heißt es jetzt von Seiten des Senders. Das neue Erscheinungsbild soll daher "heller, großzügiger und mit seiner gelb-orangenen Farbgebung deutlich freundlicher" daherkommen. Eine Rolle rückwärts also, denn so ähnlich sah "Guten Morgen Deutschland" schon bis zu seinem Umzug in das reale Studioset aus, mit dem man eigenen Angaben zufolge "noch intensiver in die Lebenswirklich der Zuschauer eintauchen" wollte. Dieses Konzept hätten die Zuschauer jedoch "nicht in erhofftem Maße" angenommen, räumt man in Köln nun ein.

"Wir haben in den vergangenen Monaten wie angekündigt jeden Stein umgedreht und wirklich jedes Detail der Sendung ergebnisoffen hinterfragt", sagt Michael Wulf, Geschäftsführer infoNetwork und RTL-Chefredakteur. "Wie schon bei der sehr erfolgreichen Neuausrichtung des Mittagsjournals 'Punkt 12' vor zwei Jahren haben uns unsere Zuschauer bei diesem Prozess viele wertvolle Hinweise gegeben. Der Umzug ins neue Studio ist nur der erste Schritt hin zu einer Optimierung unseres Frühmagazins, weitere werden demnächst folgen." Dabei hatte die Redaktion schon vor geraumer Zeit an der Aufmachung der Sendung gearbeitet und zumindest in einem Teil des bisherigen Studios einen Green Screen eingeführt.

Nun folgt also der Wechsel zurück ins große RTL-Studio 1, das auch "Punkt 12", "RTL aktuell" und das "Nachtjournal" nutzen. Dort sollen großflächige Grafiken und in besonderen Fällen auch 3D-Grafiken eingespielt werden. Mehrere Galerien im Hintergrund zeigen fortan Panoramabilder, die dem Studio Tiefe und Atmosphäre geben sollen. Inhaltlich will RTL die News-Blöcke künftig noch häufiger einsetzen. Darüber hinaus gibt es neben Nachrichten, Sport, Wetter und Talks im Studio auch weiterhin die Küche sowie eine Extrafläche für Studio-Aktionen.

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