Noch bis mindestens Ende 2017 wird Jan Böhmermann im ZDF bzw. bei ZDFneo zu sehen sein, der Satiriker hat seinen Vertrag mit dem Sender vor wenigen Wochen verlängert (DWDL.de berichtete). Und auch wenn ZDF-Intendant Thomas Bellut schon im Sommer betonte, er sehe Böhmermanns Platz eher beim Spartensender, kokettiert Böhmermann nun erneut mit einem Wechsel ins ZDF-Hauptprogramm. "Ich kann meiner Mutter und meinen Großeltern beim besten Willen nicht erklären, warum meine Sendung nur einmal die Woche auf ZDFneo, für die jungen frechen Leute, läuft."


Ziel sei laut Böhmermann eine "lustige werktägliche Unterhaltungsshow" am späten Abend. Die soll nach Möglichkeit natürlich auch im ZDF zu sehen sein. "Alles andere ist mir zu unsicher", fügt der Satiriker mit einem leichten ironischen Unterton hinzu. "Ich hätte ohne Probleme Material, um dreimal die Woche Sendung zu machen. Ich will im Fernsehen alt werden."

Auch zu seinem Schmähgedicht über den türkischen Präsidenten nimmt Böhmermann gegenüber der dpa noch einmal Stellung. "Das war handwerklich keine fein ziselierte, edle Nummer für Elitetwitterer mit Hochschulabschluss. Da wurde schon das grobe Besteck ausgepackt, klar." Dennoch sei er begeistert darüber gewesen, dass sich Angela Merkel mit der Sache beschäftigt habe. Die Bundeskanzlerin hatte das Gedicht als "bewusst verletzend" bezeichnet (DWDL.de berichtete). "Der Montag, als herauskam, dass sich die Kanzlerin geäußert hat, da gab es natürlich ein großes Hallo in der Redaktion. Wenn ein Trottel wie ich mit einem Witz – und sei er noch so geschmacklos – die Bundesregierung ins Schwitzen bringen kann, hat das ja etwas sehr Demokratisches." Man habe damit zudem bewiesen, dass der politische Witz als Waffe funktioniere.