Eigentlich wollte RTL am Montag um 21:15 Uhr eine neue Ausgabe von "Team Wallraff" zeigen. Wegen der aktuellen Ereignisse in Berlin hat sich der Sender aber kurzerhand dazu entschlossen, die Sendung doch nicht zu zeigen. In der Undercover-Reportage ging es um die Branche der Fernbusse. Das hielt man in Köln aber offenbar für unpassend, weil kurz zuvor in Berlin ein LKW auf einem Weihnachtsmarkt mehrere Menschen tötete. Stattdessen zeigt RTL seit 21:15 Uhr eine Sonderausgabe seiner Nachrichten mit Ilka Essmüller und Peter Kloeppel. Gegen 22:30 Uhr begrüßten die beiden Moderatoren Wolfgang Bosbach im Studio und sprachen mit ihm über die Geschehnisse.  

Auch Das Erste hat sein Programm am Abend kurzfristig unterbrochen und zeigt ein "Tagesthemen Extra" zu den aktuellen Ereignissen in Berlin. Eigentlich war seit 20:15 Uhr "Wer weiß denn sowas XXL" zu sehen. Das ZDF strahlte den ersten Teil seines Films "Gotthard" noch aus und ist seitdem ebenfalls mit einer Sondersendung des "heute journals" on Air. Sat.1 unterbrach um etwa 22:15 Uhr sein Programm nach "Navy CIS: New Orleans" und brachte eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse mit Nachrichten-Anchorman Marc Bator. Darüber hinaus will der Sender seine Zuschauer im Stundentakt auf dem Laufenden halten. Bei RTL II waren Laufe des Abends zwei Newsflashes zu sehen, während Vox in einem Laufband auf die aktuelle Berichterstattung bei n-tv hinwies.

Dort, bei n-tv, berichtet man seit den ersten Berichten, ebenso wie beim Nachrichtensender N24, live über die aktuellsten Ereignisse, auch wenn die Faktenlage derzeit noch sehr dünn ist. Erste Kritik an den Nachrichtensendern wurde bereits in den sozialen Netzwerken laut: Sowohl n-tv als auch N24 zoomten in ihrer Berichterstattung auf Opfer, die von Sanitätern abtransportiert wurden.

Auswirkungen haben die Toten und Verletzten in Berlin auch auf das Zirkus-Special von Jan Böhmermann und Olli Schulz, das am Abend im Rahmen ihres "Fest und Flauschig"-Podcasts stattgefunden hat. Die Live-Show im Berliner Tempodrom wurde abgebrochen, die Besucher wurden aufgefordert, nach Hause zu gehen. Eine Protestaktion im Sinne von "Jetzt erst recht" würde angesichts von Toten keinen Sinn machen, so Olli Schulz in einem Statement. Alleine schon aus Respekt vor den Opfern breche man die Show ab.