Das TV-Duell zwischen den Spitzenkandidaten von CDU/CSU und SPD ist traditionell eines der Höhepunkt im Bundestags-Wahlkampf. Wie viel Nutzen die Sendungen tatsächlich für die Zuschauer bringen sei einmal dahin gestellt - vom letzten TV-Duell ist ja eigentlich nur noch in Erinnerung, dass Stefan Raab groß aufgetrumpft ist und mit seiner lockeren Art überzeugen konnte. Doch wie sieht das TV-Duell in diesem Jahr aus?

Noch gibt es keinen konkreten Plan. Doch RTL-Chefredakteur Michael Wulf hat sich nun in der "FAZ" zu Wort gemeldet und zwei Duelle gefordert. "Es gibt in diesem Wahlkampf so viele Themen, und die Menschen haben Fragen mehr als genug, dass diese in einer Sendung gar nicht alle behandelt werden können." Zwei TV-Duelle wären besser, aber letztlich gehe es nicht ohne die Politik, so Wulf.

Der RTL-Chefredakteur fordert zudem ein paar neue Ideen: "Raus aus dem Korsett für mehr Spielraum, zum Beispiel zum Nachhaken." Bei zwei Duellen sei es sinnvoll, beide Sendungen mit jeweils zwei Moderatoren zu bestreiten. Beim TV-Duell 2013 stellten neben Raab auch Anne Will, Maybrit Illner und Peter Kloeppel die Fragen (Foto). Übertragen wurde die Sendung von Das Erste, ZDF, RTL und ProSieben. Auch über die Form müsse man reden. "Unser Wunsch ist, die Zuschauer mit einzubeziehen. Wir wollen die Fragen unserer Zuschauer einbringen", sagt Wulf.

Auch zur Zukunft der Talkshow "Der heiße Stuhl" äußert sich der RTL-Chefredakteur gegenüber der "FAZ". Die Sendung hatte man im vergangenen Jahr ja erstmals wieder gezeigt. Man könne hier noch "einiges besser machen", sagt Wulf, der gleichzeitig betont, dass man das Format auch in diesem Jahr ins Programm nehmen wolle, wenn es ein relevantes Thema mit guten Gästen gebe. "Für uns ist die Frage: Was können wir anders machen als die Talkshows, die es vor allem im öffentlich-rechtlichen Fernsehen schon gibt? Denn auch die Form der Vermittlung von Politik spielt eine wichtige Rolle, mit der wir uns immer wieder beschäftigen."