Bereits 1963 kam Dieter Thoma zum WDR und übernahm dort im Hörfunk die Leitung der Abteilung "Aktuelles". Zwei Jahre später ging das von ihm erfundene und anfangs auch moderierte "WDR-Mittagsmagazin" auf Sendung - und entwickelte sich zu einem großen Erfolg. Später wurde er zum stellvertretenden Chefredakteur ernannt, 1978 schließlich wurde er Hörfunk-Chef. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1992 hatte er dieses Amt inne. In seine Amtszeit fallen unter anderem die Sendestarts von WDR 4 und WDR 5. Nun ist Thoma im Alter von 90 Jahren in Köln gestorben, das hat der WDR bestätigt.


Doch Thoma war längst nicht nur im Radio zu hören, auch im Fernsehen war er zu sehen. So moderierte er die Talkshow "Kölner Treff" gemeinsam mit Alfred Biolek. Zudem leitete er zwischen 1988 und 1993 auch den "Presseclub" im Ersten. Seine Moderationen waren immer wieder geprägt von sehr trockenem Humor, nachdem er in Rente ging, brachte er unter anderem ein Buch über die Lieblingswitze der Deutschen heraus.

WDR-Intendant Tom Buhrow ehrt Thoma in einem Statement nun als "WDR-Urgestein im besten Sinne", der Generationen von Journalisten geprägt habe. "Als Volontär konnte ich seine Kompetenz selbst erleben. Für mich war er WDR pur, und noch im letzten Sommer habe ich ihn beim Pensionärstreffen persönlich begrüßen können. Als das Fernsehen nach Deutschland kam und der Hörfunk angeblich vor dem Aus stand, ist Dieter Thoma ganz bewusst zum Radio gegangen und hat dort frischen Wind hineingebracht. Mit seiner Liebe zur Sprache, seinem Mut, Neues auszuprobieren, und seiner Kunst, Politik unterhaltsam zu verkaufen, bleibt er uns ein Vorbild. Auch als Fernsehmoderator wird er unvergessen bleiben. Er war ein brillanter Journalist, genialer Mundwerker und wunderbarer Kollege. Sein Tod macht uns traurig. Wenn wir an seine Witze, Sprüche und Aphorismen denken, dürfen wir dennoch lächeln."