Im Zuge der Bekanntgabe der Quartalszahlen der RTL Group hat der Medienkonzern außerdem angekündigt, dass Co-CEO Guillaume de Posch zum neuen Vorsitzenden des europäischen Lobbyverbands ACT gewählt wurde. In dieser Roller soll de Posch eine wichtige Rolle bei künftigen Gesprächen mit Brüssel spielen. Die EU will unter anderem die Richtlinie über audiovisuelle Mediendienste (AVMD-Richtlinie) reformieren, hier will die ACT mitreden und fordert eine Liberalisierung der Werbung - "um einen fairen Wettbewerb zu gewährleisten und die Vorschriften an die heutige und künftige Medienlandschaft anzupassen."

Zudem fordert die ACT einen "angemessenen Schutzes audiovisueller Werke in der Online-Wertschöpfungskette". Dem Interessensverband ACT gehören viele europäische Medienkonzerne an, darunter neben der RTL Group unter anderem Discovery, Fox, ITV, NBC Universal, Sky und Viacom. ACT-Generaldirektor Grégoire Polad sagt, die Wahl de Poschs sei ein "deutliches Signal, dass sich unsere Branche dem Dialog mit der EU verpflichtet fühlt".

Guillaume de Posch arbeitet nun schon fast 25 Jahre in der europäischen Fernsehbranche, vor seiner Zeit bei der RTL Group war er CEO von ProSiebenSat.1 und stellvertretender Geschäftsführer und Programmdirektor beim französischen Pay-TV-Anbieter TPS. de Posch selbst sagt zu seinem neuen Posten: "Die RTL Group ist eines der Gründungsmitglieder der ACT und tritt dafür ein, dass das Privatfernsehen in Europa mit starker Stimme vertreten ist, die hervorhebt, welchen erheblichen Beitrag unserer Branche zum Wachstum, zur Beschäftigung und zur demokratischen Diskussion leistet. Die Mitglieder der ACT stehen dafür ein, weiterhin in qualitativ hochwertige europäische Inhalte zu investieren und diese Inhalte jederzeit und überall dort verfügbar zu machen, wo die Verbraucher danach verlangen. Die Privatsender in Europa sind in guter Verfassung, stellen sich auf die digitale Medienwelt ein und wachsen daran, aber wir fordern faire Wettbewerbsbedingungen für alle, auch in Hinblick auf global agierende Unternehmen, die in der EU tätig sind."