Am Donnerstagabend zeigt das ZDF ein "Illner"-Spezial unter dem Titel "Notruf im Wahljahr – wie sicher ist Deutschland?". In der Sendung sollte eigentlich auch Sevim Dagdelen auftreten, eine Politikerin der Partei Die Linke und Beauftrage für Migration und Integration. Nun hat Dagdelen ihre Teilnahme aber abgesagt, Grund dafür ist das Konzept der Sendung. Das sieht vor, dass Vertreter von CDU, SPD, FDP und Grünen am großen Tisch über das Thema der Sendung diskutieren. Dagdelen sollte demnach ein Streitgespräch mit der AfD-Politikerin Beatrix von Storch führen.


Michael Schlick, Pressesprecher der Partei, bezeichnete es in einer Pressemitteilung als "völlig unangemessen, wenn die stärkste Oppositionspartei im Deutschen Bundestag [...] bei einer Vorwahlsendung zu bundespolitischen Themen nicht in großer Runde mitdiskutieren soll, während die FDP als außerparlamentarische Opposition selbstverständlich in der Runde sitzt." Das habe mit Gleichbehandlung nichts zu tun, daher habe man die Teilnahme an der Sendung wieder abgesagt.

Er hoffe, so Schlick, dass "diese Ausgrenzung" im Wahljahr ein einmaliger Vorgang  bleibe. "Ob die Große Koalition vor der wichtigen Landtagswahl in NRW inzwischen so nervös ist, dass sie nur mit ihr genehmen Oppositionsparteien diskutieren möchte, oder ob das ZDF die Entscheidung eigenmächtig getroffen hat, wissen wir nicht." Beim ZDF kann man die Aufregung nicht verstehen: Auf DWDL.de-Nachfrage heißt es vom Sender, dass die Partei das Konzept der Sendung "seit längerem kannte und uns unter diese Prämisse auch die Teilnahme zugesagt hatte". Man sei daher "verwundert", dass die Linke so  kurzfristig abgesagt habe.