Nach zwei letzten Plätzen in Folge ist der Eurovision Song Contest auch in diesem Jahr für Deutschland kein Erfolg gewesen. Sängerin Levina landete im Finale mit ihrem Titel "Perfect Life" diesmal auf dem 25. und damit vorletzten Platz - insgesamt erhielt der Beitrag gerade mal sechs Pünktchen. Doch auch wenn sich Deutschland im Vergleich zum vorigen Jahr um einen Platz verbesserte, so bleibt festzuhalten, dass es nun sogar fünf Punkte weniger gab als noch 2016.

Schlechter schnitt diesmal nur der spanische Starter Manel Navarro ab, der fünf Punkte ergatterte. Jury-Punkte bekam Deutschland übrigens nur aus Irland, in 40 weiteren Ländern hieß es am Samstagabend jeweils "Germany: zero points". Levina erklärte direkt nach dem fast vierstündigen Finale in der ARD, sie sei "total traurig". Und doch nahm sie ihren vorletzten Platz mit Humor: "Wenn das jetzt 25 so weitergeht, dann sind wir in 25 Jahren auf Platz 1."

Levina© NDR/Sony Music/Walter Glöckle

Den Sieg beim Eurovision Song Contest in Kiew fuhr Portugal ein: Mit dem leisen Stück "Amor pelos dois" setzte sich der Musiker Salvador Sobral in einem abwechslungsreichen Wettbewerb an die Spitze. Von Juroren und Zuschauern wurde er im Finale mit 758 Punkten belohnt. "Musik ist nicht nur Feuerwerk", erklärte Sobral am Ende der Show und betonte, dass es darum gehen müsse, Gefühle zu verbreiten - das ist ihm mit seinem Gewinner-Song ohne Zweifel gelungen. Hinter Portugal landeten Bulgarien und Moldau.

Bei der ARD und der Delegation um den Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber dürfte nach drei völlig enttäuschenden deutschen ESC-Platzierungen die Suche nach Erklärungen nötiger sein denn je. Sieben Jahre nach dem Sieg von Lena Meyer-Landrut gilt es hinsichtlich des nun schon seit Jahren konstant schwachen Abschneidens herauszufinden, weshalb es den deutschen Beiträgen nicht mehr gelingt, den Geschmack des europäischen Publikums zu treffen.