RTL macht auf Sat.1 und pflastert ab der kommenden Woche sein Nachmittagsprogramm mit einer Marke zu: Die "Verdachtsfälle" übernehmen ab Montag, den 22. Mai, nämlich auch die beiden Sendeplätze des "Blaulicht Reports" um 14 und 15 Uhr. Die reguläre Ausgabe um 16 Uhr bleibt erhalten. Damit zeigt RTL künftig im Anschluss an "Punkt 12" drei Stunden lang "Verdachtsfälle" - wobei die ersten beiden Folgen nur Wiederholungen sind. Um 17 Uhr ist wie gehabt "Betrugsfälle" zu sehen, ehe "Unter Uns" startet.

Langzeittrend: Der Blaulicht Report
Der Blaulicht Report

Über die Gründe der Programmänderung schweigt man sich bei RTL auch auf Anfrage aus. Gegenüber DWDL.de lässt eine Sendersprecherin lediglich wissen: "Wir arbeiten permanent an der Optimierung unserer Daytime, was das Line-up und auch unterschiedliche Programmfarben angeht." Auch die nächtlichen Wiederholungen sind von der Maßnahme betroffen.


Fest steht: RTL hat am Nachmittag schon seit einiger Zeit ein Quotenproblem. Während das zweistündige "Punkt 12" auf durchschnittlich rund 1,21 Millionen Zuschauer und 18,2 Prozent Marktanteil kommt, bricht der "Blaulicht Report" im Anschluss regelmäßig ein. Im laufenden Jahr kommt die Scripted Reality nur auf etwa 11,8 Prozent Marktanteil. Warum RTL nun aber auf insgesamt gleich drei Folgen der "Verdachtsfälle" setzt, erscheint unklar. Mit 12,2 Prozent macht die Sendung ihr Sache nämlich nicht viel besser als der "Blaulicht Report".

RTL-Chef Frank Hoffmann sagte zuletzt ganz offen, dass es ein "Überangebot" an gescripteten Dokusoaps im deutschen Fernsehen gebe. Daher versuche man auf der einen Seite das Genre weiterzuentwickeln - "aber wir arbeiten auch jenseits dessen in andere, verschiedene Richtungen, etwa im Real-Life-Bereich", so Hoffmann (DWDL.de berichtete). Gut möglich also, dass die "Verdachtsfälle" in den kommenden Wochen zum letzten Mal in einer so hohen Dosis am RTL-Nachmittag zu sehen sein werden.

Langzeittrend: Verdachtsfälle
Verdachtsfälle