Nachdem amerikanische Medien brisante Informationen über den Anschlag in Machester mit 22 Toten veröffentlichten, reagierten die britische Behörden verärgert und kündigten an, die Weitergabe von Informationen an die USA zu beenden. Das Thema beschäftigte sogar höchste Kreise: So sprach Premierministerin Theresa May am Rande des NATO-Gipfels in Brüssel mit US-Präsident Donald Trump, der wiederum versprach, den Leaks nachgehen zu wollen.

Die "New York Times" hat die umstrittenen Veröffentlichungen unterdessen verteidigt. "Die präsentierten Bilder und Informationen waren weder grausam noch respektlos gegenüber den Opfern", sagte ein Sprecher der Traditionszeitung und betonte, sie entsprächen auch der Berichterstattung über verwendete Waffen bei anderen Anschlägen. Die "New York Times" und andere Zeitungen seien bei Terrorattacken rund um die Welt "von Boston bis Paris bis Bagdad" ähnlich verfahren.

Man sei dem eigenen Auftrag und dem Interesse der Leser treu geblieben. "Unsere Mission ist, Nachrichten zu berichten und unsere Leser zu informieren", teilte die Zeitung mit. "Wir haben strenge Vorgaben für wie und auf welche Weise wir über sensible Geschichten berichten. Unsere Berichterstattung über die abscheuliche Attacke vom Montag war sowohl ausführlich als auch verantwortungsvoll."