Der Freistaat Bayern möchte verstärkt auch internationale Serienmacher zu sich locken und öffnet den FilmFernsehFonds auch für internationale High-End-Serien. Nachdem bereits seit vier Jahren internationale Filme gefördert werden, werden ab sofort auch internationale High-End-Serien finanziell unterstützt. Die Produktionen müssen für eine internationale Auswertung bestimmt sein. Wohl auch um sich in diesem Punkt abzusichern muss mindestens ein Koproduktionspartner auch us dem nicht-deutschsprachigem Ausland stammen.
Eine High-End-Serie definiert der FilmFernsehFonds Bayern (FFF Bayern) als eine Serie, bei der eine 60-minütige Folge mindestens 1,2 Millionen Euro kostet. Bei einer davon abweichenden Länge geht der FFF Bayern von einem Minutenpreis aus, der bei mindestens 20.000 Euro liegt. Der deutsche Koproduktionspartner soll dabei mindestens 30 Prozent der Kosten oder fünf Millionen Euro übernehmen. Treffen diese Kriterien zu und sind die Produzenten bereit, mindestens die Hälfte der Drehtage nach Bayern zu legen, fördert der FFF Bayern die Serie mit bis zu zwei Millionen Euro. Insgesamt liegen in diesem Jahr 4,73 Millionen Euro im Fördertopf für Serien und Kinofilme.
"Bayern ist einer der führenden Medienstandorte in Europa. Diese kreative Branche findet gerade in München beste Rahmenbedingungen, die wir konsequent ausbauen", ist sich die bayerische Wirtschafts- und Medienministerin Ilse Aigner sicher. "Neben internationalen Filmen und digitalen Produktionen auch die Produktion von High-End-Serien zu fördern, erhöht die internationale Sichtbarkeit weiter und ist ein wichtiger Baustein für die Förderung am Standort." "Der FFF Bayern hat nun ein zusätzliches Förderinstrument und verfügt nicht nur über die finanziellen Mittel, sondern auch über die rechtlichen Grundlagen, große internationale Serien zu unterstützen. Wir bedanken uns beim Freistaat Bayern, der die Mittel und Möglichkeiten geschaffen und unseren Spielraum erweitert hat!", fügt FFF-Geschäftsführer Prof. Dr. Klaus Schaefer hinzu.
Die Produzentenallianz freut sich, wenig verwunderlich, über den Schritt aus Bayern. "Wir begrüßen die Entscheidung des Medienstandorts Bayern und des FFF Bayern sehr! Dies ist eine innovative und die Zeichen der Zeit verstehende Entscheidung, die der Filmwirtschaft in ihrem Land zugutekommen wird. Aber auch der gesamten deutschen Filmwirtschaft stärkt dies deutlich den Rücken - gerade angesichts des zunehmendes internationalen Marktdruckes im Bereich von High-End-Serien", meint der Vorsitzende der Produzentenallianz Alexander Thies. "Wir appellieren an alle anderen wichtigen aktiven Medienstandorte sich diesem innovativen Schritt in die Zukunft der Filmwirtschaft anzuschließen.
"In Sachen Serien-Förderung hinke Deutschland im internationalen Markt allerdings noch immer hinterher, mit punktuellen Projekten wie dem German Motion Picture Fonds sei man aber auf dem richtigen Weg, so Thies. "Aber dennoch ist die jährlich im Filmland Deutschland zur Verfügung stehende Fördersumme gerade für große Serienproduktionen die auch international ausgewertet werden können, insgesamt nach wie vor zu klein - im Verhältnis zum Bedarf und in dem Bestreben als wichtiger Filmplayer europäisch und international mithalten zu können", meint Thies, der eine "in sich konsistente Förderung der gesamten audiovisuellen Produktionswirtschaft" fordert und Deutschland damit "als international wettbewerbsfähigen und innovationsfähigen Produktionsort" etablieren will. "Die Bewegtbildindustrie ist ein wichtiger Motor einer künftig erfolgreichen Wirtschaft Deutschlands“, so der Vorsitzende der Produzentenallianz.