Öffentlich hat sich Udo Foht nie zu den gegen ihn erhobenen Vorwürfen geäußert, nun muss er aber bald vor Gericht. Wie die Nachrichtenagentur dpa berichtet, wird dem ehemaligen Unterhaltungschef des MDR Betrug, Steuerhinterziehung, Untreue und Bestechlichkeit vorgeworfen. Termine für den Prozess stehen derzeit aber noch nicht fest. Bereits im Oktober 2013 hat die Staatsanwaltschaft Leipzig Anklage gegen Foht erhoben, erst jetzt ließ das Landgericht Leipzig die Anklage zu.

Im Kern geht es darum, dass Foht über Jahre hinweg Darlehen von Managern und TV-Produktionsfirmen erbeten haben soll, die er aber nie zurückgezahlt habe. Geflossen ist das Geld an einen ehemaligen Moderator. So entstand ein Schaden von rund 250.000 Euro. Allerdings steht auch der begünstigte Ex-Moderator im Visier der Staatsanwaltschaft: Der heute 50-Jährige ist wegen Erpressung angeklagt, sein Anwalt wegen Beihilfe. Dieses Verfahren soll aber getrennt vom Fall Foht und vor einer anderen Strafkammer verhandelt werden.

Als der Skandal im Jahr 2011 öffentlich wurde, hatte der MDR Foht fristlos entlassen. Später schloss man vor Gericht einen Vergleich, durch den das Arbeitsverhältnis zum Jahresende 2011 aufgehoben wurde.