Gerade erst hat sich Fußball-Nationalspieler Antonio Rüdiger für ein härteres Durchgreifen bei rassistischen Beleidigungen im Fußballstadion stark gemacht. Nicht ohne Grund, immerhin ist der 24-jährige Profi des AS Rom, dessen Mutter aus Sierra Leone stammt, in der Vergangenheit schon mehrfach Opfer von Rassismus geworden. Am Donnerstag sah sich nun ARD-Kommentator Tom Bartels dem Vorwurf ausgesetzt, sich während des Confed-Cup-Spiels zwischen Deutschland und Mexiko rassistisch über den dunkelhäutigen Verteidiger geäußert zu haben.
Als Rüdiger und Chicharito in der zweiten Halbzeit aneinandergerieten, hatte Bartels dem mexikanischen Nationalspieler den Satz in den Mund gelegt, Rüdiger solle "mal nicht den Affen" machen. Sofort hagelte es in den sozialen Netzwerken von zahlreichen Nutzern Kritik an Bartels flapsiger Aussage, die man zwar missverstehen kann, hinter der aber mit ziemlicher Sicherheit keinerlei böse Absicht steckte.
Noch während des Spiels wurde der Kommentator über die entstandenen Diskussionen informiert, woraufhin sich Bartels live auf Sendung entschuldigte. "Ich bitte Sie, das ist nicht in irgendeiner Form rassistisch gemeint", ließ Tom Bartels die Zuschauer wissen. "Wenn da jemand sich verletzt fühlt oder meint, ich hätte da das unglücklich formuliert, gebe ich Ihnen Recht, aber bitte, Antonio Rüdiger soll keinesfalls hier beleidigt werden."
Ganz anders gelagert war übrigens ein Fall aus dem Jahr 2015, als sich der Ex-Profi Stefano Eranio in einem TV-Interview über Antonio Rüdiger äußerte: "Farbige Spieler, wenn sie in der Defensiv-Reihe sind, machen oft Fehler, weil sie unkonzentriert sind. Sie sind physisch stark, aber wenn es ums Denken geht, machen sie oft Fehler", sagte Eranio damals im Schweizer Fernsehen. Ein solcher Kommentar sei mit den Werten des Senders nicht vereinbar, teilte RSI damals mit und beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit seinem Experten.