Constantin Medien hat seinen Geschäftsbericht für das Jahr 2016 vorgelegt und sich zufrieden gezeigt. Der Umsatz ist im Vergleich zum Vorjahr um 17,5 Prozent auf nun 566 Millionen Euro angestiegen. Den größten Anteil daran hatte die Filmsparte, die gleich um 28,9 Prozent auf 351 Millionen Euro zulegte. Auch der Sportbereich wuchs leicht um zwei Prozent, kommt aber nur auf 161 Millionen Euro. Weitere 54 Millionen Euro kommen aus dem Segment Sport- und Event-Marketing.

Während der Umsatz also einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht hat, ging das Ergebnis zurück. Das EBIT fiel um zwei Prozent auf 39,5 Millionen Euro. Nach Steuern beträgt das Jahresergebnis 14,4 Millionen Euro, ein Jahr zuvor waren es noch 20 Millionen Euro. Hier ist das Sport- und Event-Marketing der größte Treiber. Insgesamt liege man dank eines starken vierten Quartals über den Erwartungen, heißt es vom Konzern. Vor allem der Sportbereich habe sich gut entwickelt.

Das lässt aufhorchen, stellte Constantin Medien zuletzt doch einen Verkauf von Sport1 und des dazugehörigen Vermarktungsunternehmens in Aussicht (DWDL.de berichtete). Gespräche haben bereits stattgefunden, dem Vernehmen nach sollen Sky und Axel Springer interessiert sein.

Fred Kogel, Vorsitzender des Vorstands, sagt zu den nun vorgelegten Zahlen: "Das Jahr 2016 war für Constantin Medien wirtschaftlich erfolgreich. Es ist uns gelungen, an die positive operative Entwicklung des Vorjahres anzuknüpfen und diese teilweise noch zu verstärken."

Und trotz der positiven Entwicklung blickt der Medienkonzern in eine unsichere Zukunft. Nach wie vor blockieren sich Dieter Hahn und Bernhard Burgener gegenseitig, sie halten jeweils rund 30 Prozent am Unternehmen. Im Zuge dessen werden auf den Konzern in diesem Jahr "hohe Rechts- und Beratungskosten" zukommen. Burgener hat sich unter anderem bereits gegen einen geplanten Verkauf von Sport1 ausgesprochen. Ein weiterer Punkt: Sky produziert ab sofort alle Bundesliga-Spiele selbst und lässt das nicht mehr von der Constantin-Tochter Plazamedia machen. Das Produktionsunternehmen reagierte bereits Ende des vergangenen Jahres und kündigte den Abbau von 50 Stellen an. Gleichzeitig wird der Wegfall des Großkunden natürlich auch Umsatz und Gewinn spürbar schmälern.

Und dann wäre da noch der mögliche Verkauf von Sport1, der das laut Constantin eigentlich gut laufende Sportsegment sehr schwächen würde. Ob es überhaupt zum Verkauf kommt - unklar. Das alles seien aber Unsicherheiten, "die die Erwartungen an die operative Entwicklung in den Segmenten und insgesamt die finanziellen Ziele des Constantin Medien-Konzerns beeinflussen könnten, aber zum heutigen Zeitpunkt noch nicht abschließend quantifiziert werden können", heißt es von Medienkonzern.

Fred Kogel sagt, strategisch gehe es weiterhin vor allem um den Abbau der Schulden, um die Finanzierungsstruktur nachhaltig zu verbessern. "Der andauernde Streit um die Kontrolle der Gesellschaften des Konzerns und die damit verbundenen rechtlichen Auseinandersetzungen, die unsere Gesellschaft führen muss, machen diese Aufgabe nicht einfacher", so Kogel.