Damit Wolfgang Bosbach mal eine Talkshow freiwillig verlässt, muss schon einiges passieren. Im Falle der "Maischberger"-Diskussion um die Ausschreitungen beim G20-Gipfel, die am Mittwochabend im Ersten zu sehen war, platzte dem CDU-Politiker allerdings der Kragen (DWDL.de berichtete). Inzwischen hat sich auch Sandra Maischberger noch einmal zu Wort gemeldet. "Ich bedauere sehr, dass Wolfgang Bosbach unsere Runde verlassen hat", erklärte sie in einem Statement.

Und weiter: "Mein Versuch, ihn zum Bleiben zu bewegen, schlug leider fehl. Das ist immer eine Niederlage in einer Sendung, deren Aufgabe es ist, Menschen ins Gespräch zu bringen - gerade, wenn sie noch so unterschiedliche Meinungen haben. Wir wollen gesellschaftliche und politische Kontroversen im Fernsehen so führen ..., wie sie im Leben stattfinden: ungeschnitten und ungeschönt. Das tut manchmal weh. Auch mir, wenn es nicht gelingt, meine Gäste im Dialog zu halten."

Zugleich richtete die Moderatorin einige Worte an die Publizistin Jutta Ditfurth, mit der Bosbach zuvor aneinergeraten war. Nachdem Bosbach die Sendung verlassen hatte, wollte Maischberger nämlich auch ohne die ehemalige Grünen-Politikerin weitermachen - ein Fehler, wie sie nun einräumt. "Ich möchte mich ausdrücklich bei Frau Ditfurth für den Versuch entschuldigen, sie aus der Sendung komplementieren zu wollen. Das war eine unüberlegte Kurzschlussreaktion, getrieben von dem Wunsch, in der Sendung den Ausgleich der Seiten wiederherzustellen. Es war ein Fehler den ich bedauere."

Am Tag danach hat Wolfgang Bosbach unterdessen noch einmal nachgelegt. "Was Frau Ditfurth veranstaltet hat, hat jeden Rahmen gesprengt", sagte der Politiker bei n-tv. "Das hat mit Diskussionskultur nichts mehr zu tun."

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