Seinen eigenen Twitter-Account anderen Gast-Autoren zu überlassen, ist eine charmante, aber nicht ungefährliche Idee - schließlich kann der fremde Twitterer unter dem Namen des Mediums absetzen, was immer er will. Und wenn man den Account einem Satiriker wie Leo Fischer, einst Chefredakteur der "Titanic", überlässt, dann kann das schonmal ordentlich aus dem Ruder laufen, wie heute die Verantwortlichen beim "Zeit-Magazin" erkennen mussten.

"Eilmeldung: Mehmet Scholl ist tot" war da plötzlich im Namen des "Zeit-Magazins" bei Twitter mit einem Link aufs Wikipedia-Profil des nun ehemaligen ARD-Experten zu lesen. Und: "Eilmeldung: Südkoreanische Medien melden Explosion, Lichtblitz über Pyöngjang" mit einem Link auf einen Artikel bei zeit.de, der sich zwar mit dem Korea-Konflikt beschäftigte, aber natürlich nicht von der erfundenen Explosion handelte.

Bei Twitter hagelte es Kritik, unter anderem auch von "Bild"-Chefredakteur Julian Reichelt, der kommentierte, die "Zeit" sei wohl "von ähnlicher Selbstzerstörungssucht getrieben wie Kim Jong-Un." Nachdem Leo Fischer bei den Fake-Eilmeldungen sein Kolumnistenkürzel (lf) noch weggelassen hatte, schob er zwar mit entsprechendem Kürzel hinterher "Richtigstellung: Wir bedauern die Falschmeldung der atomaren Sprengung Pjöngyangs und Mehment Scholls. Ein Fehler im Endlektorat!", den Verantwortlichen beim "Zeit-Magazin" war das Lachen da aber offensichtlich schon längst vergangenen. Sie beendeten die "Twitter-Kolumne" vorzeitig.

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Leo Fischer selbst kommentiert über seinen eigenen Account bissig...

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