Droht nach der Zombie-Apokalypse die finanzielle Apokalypse? Zumindest sieht sich der US-Konzern AMC Networks einer potentiell milliardenschweren Klage gegenüber. Schon vor längerem hat Frank Darabont, einer der Mitschöpfer der Serie, der schon 2011 als Showrunner abgelöst wurde, eine Klage gegen AMC forciert, in der er nicht weniger als 280 Millionen US-Dollar verlangt. Nun haben auch Robert Kirkman, Gale Ann Hurd, Glen Mazzara und David Alpert Klage beim Superior Court of the Sate of California eingereicht.

Damit befindet AMC sich nun nicht länger nur im Rechtsstreit mit einem ehemaligen Produzenten, sondern hat auch noch die aktuellen Produzenten und mit Robert Kirkman auch den Lieferanten der Comic-Vorlage gegen sich - eine hochgradig gefährliche Situation, schließlich ist "The Walking Dead" die mit Abstand wichtigsten Produktion für AMC. In Amerika belegt die Zombie-Serie seit längerem sogar den Status der beim jungen Publikum meistgesehenen Serie des Landes.

Die Produzenten werfen AMC vor, nicht ausreichend am finanziellen Erfolg von "The Walking Dead" beteiligt worden zu sein. Im Wesentlichen geht es darum, dass der Sender AMC nach Ansicht der Produzenten dem zum gleichen Konzern gehörenden Produktionsstudio AMC Studios viel zu geringe Lizenzgebühren für die Ausstrahlung zahlen soll. AMC fährt so höhere Gewinne beim Sender ein, geringere beim Produktionsstudio. Doch an den Gewinnen der Produktion sind eben auch die Prodzenten beteiligt. Vorgeworfen wird AMC also, dass innerhalb des Konzerns bewusst viel zu niedrige Summen gezahlt würden, um den anderen Partnern ihnen zustehende Gelder vorzuenthalten.

Sie beziehen sich dabei auf einen Vergleich mit anderen AMC-Serien, die von externen Produktionsstudios geliefert worden sind. Für "Mad Men" oder "Breaking Bad" habe AMC deutlich höhere Lizenzgebühren gezahlt als für "The Walking Dead", obwohl deren Reichweiten deutlich geringer gewesen seien. Tatsächlich hat AMC während der ersten vier Staffeln nur 1,45 Millionen Dollar pro Folge an die Produktionsfirma gezahlt, inzwischen sind es 2,4 Millionen Dollar.

In dem schon länger laufenden Verfahren von Frank Darabont zitiert dieser Experten, die von einem gerechten Wert in Höhe von 30 Millionen Dollar pro Episode ausgehen. Kirkman, Hurd, Mazzara und Alpert haben sich in ihrer Klage noch nicht zu genauen Zahlen geäußert - würden sie aber einen ähnlichen Wert ansetzen, dann wäre man schnell bei einem entstandenen Schaden in Höhe von bis zu einer Milliarde Dollar.