Vor einem Monat strahlte das ZDF die letzte Ausgabe seines Magazins "ML Mona Lisa" aus. Nach knapp 30 Jahren ist nun also Schluss mit dem Format, das sich anfangs als Frauenmagazin verstand, zuletzt unter dem Motto "Frauen, Männer und mehr" aber auch verstärkt männliche Zuschauer anzusprechen versuchte. Vom 7. Oktober an soll nun das Nachfolge-Format zu sehen sein: Es hört auf den Namen "Plan B" und läuft jeweils samstags um 17:35 Uhr nach dem "Länderspiegel". Das bestätigte ein ZDF-Sprecher gegenüber dem Medienmagazin DWDL.de.

Bei dem Neustart handelt es sich allerdings nicht um ein Magazin, stattdessen wird in jeder Ausgabe ein einzelnes Thema in den Mittelpunkt gestellt - mögliche Problemlösungen will das ZDF gleich mitliefern, etwa zum Umgang mit steigenden Mieten. "Konstruktiv" soll die Sendung daherkommen, heißt es aus Mainz. In der "Süddeutschen Zeitung" erklärt der verantwortliche Redakteur Christian Dezer, dass man darunter einen "lösungsorientierten Journalismus" verstehe, der nicht zu verwechseln sei mit einem positiven Journalismus. "Wir lassen uns nicht vor den Karren spannen und bewahren immer die kritische Distanz", so Dezer.

ZDF-Chefredakteur Peter Frey hatte ein solches Format nach britischem und skandinavischem Vorbild bereits im Frühjahr in einem Interview mit der "taz" in Aussicht gestellt (DWDL.de berichtete). Dabei arbeite man mit Arte zusammen, das mit "Re:" einen ähnlichen Ansatz verfolgt. "Unsere Idee ist, im Jahr etwa 15 Filme so zu konzipieren, dass wir sie auf beiden Sendeplätzen laufen lassen können", so Frey damals.

Generell will er verstärkt auf Dokus statt Magazin-Formate setzen. "Dokumentationen bieten mehr Chancen zu Originalität und Vertiefung. Außerdem bleiben sie länger frisch und können so immer wieder eingesetzt werden", so der ZDF-Chefredakteur. Das ist auch mit Blick auf einen Ableger wie ZDFinfo, aber auch 3sat und Phoenix wichtiger geworden ist. Dokumentationen seien daher "nachhaltiger" als Magazine.