Knapp drei Monate nach der letzten Ausgabe von "Circus Halligalli" hat Klaas Heufer-Umlauf dem "Spiegel" ein Interview gegeben und darin auch über die geringere Schlagzahl an Shows gesprochen, die er zusammen mit Joko Winterscheidet moderieren wird. "Wir wussten vom ersten Tag an, dass wir irgendwann mit 'Circus Halligalli' aufhören würden", sagte Heufer-Umlauf. "Uns ist klar, dass wir ein lautes und anstrengendes Duo sind. Vielleicht nerven wir weniger, wenn wir die gemeinsamen Shows reduzieren."
Dass Heufer-Umlauf die neue Politiksendung "Ein Mann, eine Wahl", die am 11. und 18. September bei ProSieben ausgestrahlt wird, ohne seinen langjährigen Kompagnon präsentiert, erklärt er so: "Joko ist ein politischer Mensch und hat das Herz am rechten Fleck. Er ist gerade aber zusätzlich mit anderen Dingen beschäftigt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass wir mal etwas Ernsthaftes machen. Wir werden nicht automatisch zu Zwölfjährigen, sobald wir zusammen sind."
Das Konzept des neuen Formats sieht vor, dass Heufer-Umlauf mehrere Spitzenpolitiker in der Rolle eines Linken, Liberalen oder Konservativen befragt - ein ungewöhnlicher Ansatz, der aus Sicht des Moderators aber unabdingbar ist. "Ich habe eine andere Herangehensweise als die Politikredaktionen von ARD und ZDF", so Heufer-Umlauf im "Spiegel". "Vor meiner Sendung läuft normalerweise die Sitcom 'The Big Bang Theory'. Mit Politik rennen Sie also keine offenen Türen ein. Wenn sich da jemand eine Stunde hinsetzen und dranbleiben soll, muss ich auch unterhalten."
Sein Treffen mit der AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel bezeichnete er indes als "befremdliche Begegnung". Heufer-Umlauf: "Sie hatte so einen rumpeligen Typen mitgebracht, der sein Handy komisch in der Sakkotasche stecken hatte. Irgendwann habe ich gemerkt: Der filmt uns heimlich. Er musste sein Handy dann umdrehen." Zudem habe es "ein paar Missverständnisse" darüber gegeben, was Parteikonsens sei. "Manche Passagen aus dem Grundsatzprogramm der AfD waren ihr einigermaßen neu. Und ich hatte das Gefühl, dass sie ihr Interviewtraining nicht ganz abgeschlossen hat."
Dass er der SPD nahesteht, daraus macht Klaas Heufer-Umlauf im "Spiegel" keinen Hehl. "Ich habe mal ein Konzert gegen Rechtsextremismus mitorganisiert und dabei die damalige Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel getroffen. Interessante Person, gute Art. Später stieß Frank-Walter Steinmeier dazu, und wir kamen ins Gespräch", so der Moderator über seine ersten Kontakte zu der Partei. Instrumentalisieren lassen will er sich jedoch nicht: "Als Prominenter wird man gern mal für ein Paar Gratisschuhe vor eine Produktwand gestellt. Kann man jede Woche in der 'Bunten' bestaunen. Aber ich lasse mich nicht wie ein Idiot von der SPD vor einen Karren spannen, ich spanne mich selbst davor."