Die Hamburger Media School hat am Mittwoch in Berlin ihre Marktstudie "Dienstleister für audiovisuelle Medien" vorgelegt. Die filmtechnischen Dienstleister schlagen nun angesichts weitgehend stagnierender Umsätze Alarm: Der Studie zufolge stieg der Umsatz im Zeitraum von 2012 bis 2015 um 3,6 Prozent bei den produzierenden, beziehungsweise um 5,2 Prozent bei den vermietenden technischen Dienstleistern. Inflationsbedingt falle die Umsatzentwicklung sogar negativ aus. Insgesamt belaufe sich der Branchenumsatz laut Studie auf 971 Millionen Euro.

Die durchschnittliche Umsatzrendite liege bei 3,7 Prozent und damit unter den Renditen von Werbefilmproduzenten und Film- und TV-Produzenten. Nach Angaben des Verband erwirtschafteten 28 Prozent der Dienstleister eine negative Umsatzrendite, 35 Prozent kämpfen mit geringen Renditen von bis zu fünf Prozent. Immerhin 18 Prozent erzielten eine Umsatzrendite von mindestens 10 Prozent - hierunter fielen jedoch fast nur hochspezialisierte Anbieter, hieß es.

"Die neue Dienstleisterstudie zeigt, dass selbst eine steigende Auslastung bei den meisten Unternehmen nicht zu einem realen Umsatzwachstum und erst recht nicht zu Renditesteigerungen führt", so Stefan Hoff, Vorstandsvorsitzender des Verbands Technischer Betriebe für Film und Fernsehen (VTFF), der die Studie auch in Auftrag gegeben hat. "Viele arbeiten seit Jahren unter prekären Bedingungen. Es wird höchste Zeit, mit Auftraggebern und auch der Politik über Lösungen und Wege aus dieser Misere zu sprechen." Dabei seien viele Anbieter bereits an ihre Auslastungsgrenzen gestoßen.

Hoff: "Gleichzeitig formulieren die Auftraggeber im Zuge der Digitalisierung und stetigen technischen Entwicklung immer höhere Erwartungen. Die Dienstleistungsunternehmen hierfür auch entsprechend zu entlohnen, muss für alle Auftraggeber wieder zur Selbstverständlichkeit werden." Die Sender sollten "im eigenen Interesse an fairen und verantwortungsvollen Konditionen mitwirken", so der VTFF-Vorstandsvorsitzende.