Schon seit Februar sitzt Deniz Yücel nun in der Türkei in Haft, bis heute ohne dass es überhaupt eine Anklageschrift gibt. Yücel und der Unterstützerkreis #FreeDeniz erhalten nun den Sonderpreis der "Journalisten des Jahres. Damit wolle man deren beharrlichen Kampf für das Recht auf freie Meinungsäußerung und für die vollständige Freilassung der in der Türkei zu Unrecht inhaftierten Kollegen und Kolleginnen - darunter auch die deutsche Journalistin Mesale Tolu, die am Montag unter Auflagen frei kommen sollte - ehren.

"Deniz Yücel ist unfreiwillig zu einem Symbol geworden: Für den Kampf um und für die Pressefreiheit, für die vielen Kollegen und Kolleginnen, die unter staatlicher Willkür leiden", schreibt die Jury der "Journalisten des Jahres". Yücel schrieb in einem Brief an "medium-magazin"-Chefredakteurin Annette Milz: ""Zu wissen, dass man im Recht ist, ist viel wert. Doch noch besser ist es zu wissen, dass man im Recht ist und dabei zu fühlen, dass man nicht allein ist - nicht einmal in Einzelhaft." #FreeDeniz wird nun geehrt, weil Yücels Unterstützer dafür sorgen, dass seine journalistische Stimme auch aus dem Gefängnis hörbar bleibt.

Stellvertretend für #FreeDeniz wird der Preis an Daniel Dylan-Böhmer, Ulf Poschardt, Sascha Lehnartz (Welt), Doris Akrap (taz), Imran Ayata (Autor), Ivo Bozic (Jungle World), Mely Kiyak (Autorin), Özlem Topcu (Zeit), Georg Löwisch (taz), Tanit Koch (Bild), und Leo Fischer (Titanic) verliehen. Der Preis "Journalisten des Jahres" wird seit 2004 von der Branchenzeitschrift "medium magazin" verliehen. Die rund 100-köpfige Jury besteht aus Journalisten und Medienexperten sowie den jeweiligen Vorjahres-Preisträgern und Nachwuchstalenten.