Aus dem bisherigen Verband Privater Rundfunk und Telemedien e.V. - kurz VPRT - wird mit Wirkung zum 21. Mai 2018 VAUNET, der Verband privater Medien. Dies hat die Mitgliederversammlung am Dienstag beschlossen. VAUNET wolle zukünftig stärker als bisher der VPRT auch die wirtschaftliche, gesellschaftspolitische und kulturelle Bedeutung der privaten audiovisuellen Medien vermitteln und sich als die führende Instanz bei der Vertretung der Interessen ihrer Anbieter positionieren.

Hans Demmel, n-tv-Geschäftsführer und VPRT-Vorstandsvorsitzender, erklärt dazu: "VAUNET ist der Spitzenverband der audiovisuellen Medien in Deutschland. Der heutigen Entscheidung unserer Mitglieder ist ein intensiver Analyseprozess des Vorstandes zur Weiterentwicklung und zukünftigen Ausrichtung des Verbandes vorausgegangen. Als VAUNET wollen wir zukünftig als Wirtschaftsverband noch mehr Akzeptanz für die politischen und wirtschaftlichen Anliegen der audiovisuellen Medien schaffen und dafür die große wirtschaftliche, gesellschaftspolitische und kulturelle Bedeutung dieser Branche im digitalen Zeitalter stärker ins Bewusstsein rücken. Gleichzeitig unterstreichen wir mit der Betonung des Netzwerkgedankens die Bedeutung des Vernetzens und von Allianzen zum Erreichen unserer Ziele."

VAUNET

VPRT-Vorstand: Hans Demmel, Annette Kümmel, Geschäftsführer Dr. Harald Flemming, Klaus Schunk und Dr. Holger Enßlin (Foto: Marc-Steffen Unger)

VPRT-Geschäftsführer Harald Flemming: "Als ‚VAUNET – Verband Privater Medien‘ wollen wir uns zukünftig noch breiter aufstellen und die audiovisuelle Industrie im Ganzen als das positionieren, was sie ist: Eine der größten Wirtschaftssektoren in Deutschland und ein Motor der Kreativwirtschaft. VAUNET steht für die logische Weiterentwicklung des VPRT im Zeichen der Konvergenz. Die audiovisuelle Inhalteindustrie ist heute weit mehr als nur der klassische Rundfunk – auch wenn wir hier unsere Wurzeln haben und dieses Bewusstsein weiterhin im Markenkern von VAUNET verankert sein wird."

Unterdessen appellierte Hans Demmel an die Ministerpräsidenten der Länder, bei der Neufassung des Telemedienauftrags keine "vorschnelle" Erweiterung der Online-Angebote von ARD und ZDF zu genehmigen. Demmel: "Die Grenzen, die der aktuelle Rundfunkstaatsvertrag für ihre Onlineaktivitäten zieht, dienen dem Interessenausgleich im dualen Rundfunksystem. Genauso, wie das Verbot der ‚Presseähnlichkeit‘ dem Schutz der Presseverlage dienen soll, gelten die Video-on-Demand-Beschränkungen dem Schutz privater Wettbewerber. Sollte diese Balance durch die Politik in Frage gestellt werden, würde der Angebotsvielfalt und damit den Interessen der Verbraucher massiv geschadet. Der VPRT wird in diesem Fall den erneuten Gang nach Brüssel nicht scheuen." Die Forderung des ARD-Vorsitzenden nach mehr Geld, bezeichnete er als "utopisch" und forderte stattdessen weitreichendere Einsparbemühungen.