Im Dezember hat WDR-Intendant Tom Buhrow mit der Ankündigung überrascht, online das Text-Angebot einzuschränken. So setzt man seither auf der Startseite nur noch auf Video- und Audio-Beiträge (DWDL.de berichtete). Nicht bei allen Mitarbeitern im Sender sowie innerhalb der ARD kam das damals gut an, die Kritik hat sich inzwischen aber gelegt. Nun zieht mit dem RBB die nächste ARD-Anstalt nach. RBB-Intendantin Patricia Schlesinger hat nun angekündigt, bei rbb24.de künftig einen Fokus auf Videos und Audiobeiträge setzen zu wollen.

Tom Buhrow begründete seinen Schritt damals auch mit den vielen Rechtsstreitigkeiten, die man mit den Verlegern habe. "Ich will keine Energie in überflüssige Rechtsstreitigkeiten stecken, sondern ein starkes Neben- und Miteinander von Sendern und Zeitungen fördern", so der WDR-Intendant damals. Schlesinger formuliert es nun etwas zurückhaltender. Sie sagt: "Der RBB steht für Fernsehen und Radio, davon sollte auf unseren Nachrichtenseiten im Internet und in unseren Apps mehr zu sehen und zu hören sein. Wir wollen unsere Kompetenz bei Bewegtbild und Audio sichtbarer machen und passen unsere Angebote entsprechend an." Der Umfang der Texte soll nicht reduziert werden, sehr wohl aber in den Hintergrund rücken. 

Im Laufe der kommenden Wochen will die Redaktion auf der Startseite rbb24.de daher Schritt für Schritt mehr Platz vor allem für Videobeiträge schaffen. Außerdem sollen neue Module für die Präsentation von multimedialen Inhalten eingeführt werden. "Auch der direkte Zugang zum Live-Programm des RBB wird erleichtert", verspricht die Intendantin. Schlesinger betonte bei einem Pressegespräch, alle Veränderungen würden dazu dienen, dem Publikum besseres Programm auf allen Ausspielwegen anzubieten.

Darüber hinaus kündigte Schlesinger auch ein Comeback an: Kurt Krömer, der sich vor einiger Zeit bekanntlich aus dem Fernsehen verabschiedet hatte, kehrt zum 1. Mai zum Sender zurück. Krömer fungiert fortan als Programmansager des RBB. Im Herbst erhält zudem die Berliner "Abendschau" ein neues Studio. "Wir freuen uns, unserem Flaggschiff eine Rundumerneuerung gönnen zu können", sagte Jan Schulte-Kellinghaus, Programmdirektor des RBB.