Seit vielen Jahren berichtet Hajo Seppelt über russische Dopingfälle, doch bei der Fußball-Weltmeisterschaft wird er wohl zu Hause bleiben müssen. Russland hat dem ARD-Doping-Experten nämlich die Einreise verweigert. Wie die ARD mitteilte, ist das vom SWR für iihn beantragte Visum am Freitag für ungültig erklärt worden. Seppelt stehe demnach auf einer Liste der in Russland "unerwünschten Personen" und könne daher nicht in die Russische Förderation einreisen.

Die ARD sprach von einem "beispiellosen Eingriff in die Pressefreiheit". Man betrachte die Entscheidung "als einen einmaligen Vorgang in der Geschichte des ARD-Sportjournalismus". Bei Sportgroßereignissen sei der freie Zugang für Medienvertreter aus aller Welt üblicherweise selbstverständlich und gehöre auch zu den Voraussetzungen für die Vergabe an Ausrichterländer". Nähere Angaben zu den Hintergründen der verweigerten Einreise seien von Seiten Russlands nicht gemacht worden.

"Mit großem Unverständnis habe ich zur Kenntnis genommen, dass Hajo Seppelt die Einreise zur Fußball-WM nach Russland verweigert werden soll", sagte ARD-Programmdirektor Volker Herres. "Das ist für mich kein Zeichen von Respekt vor der Tätigkeit eines investigativen Journalisten, sondern eher dafür, dass man unangenehmen Themen gegenüber lieber die Augen verschließt. Ich kann nur hoffen, dass die politischen Verantwortlichen ihre Entscheidung noch einmal überdenken werden."

Seppelts Recherchen sorgen seit Jahren immer wieder für weltweites Aufsehen. Gerade erst haben WDR und RBB die Zusammenarbeit mit dem Journalisten verlängert (DWDL.de berichtete). "Wir werden in Zukunft unsere investigative Berichterstattung weiter intensivieren und ausbauen. Dabei werden wir unseren Fokus verstärkt auch auf die multimedialen Beitragsproduktionen für die ARD-Programmangebote Online und Hörfunk richten", erklärte Seppelt im März.