Weißwurst, Lederhosen und Bier: Das sind drei Dinge, die wohl jedem Touristen einfallen, wenn sie nach Deutschland gefragt werden. Und wo findet man alle drei Sachen geballt an einem Ort? Natürlich am Oktoberfest. Das gilt als das größte Volksfest der Welt und lockt jährlich viele Millionen Menschen in die bayerische Hauptstadt. Nun wird es auch der Schauplatz einer neuen ARD-Serie, die sich derzeit in der Planung befindet.

Unter dem Arbeitstitel "Oktoberfest" planen nämlich BR, WDR, MDR und die ARD Degeto eine Mini-Serie, die auf dem Volksfest basiert. Der BR hat die Federführung des Projekts inne. Produziert werden sollen sechs 45-minütige Episoden, die Dreharbeiten sind aber erst für das kommende Jahr angepeilt. Entsprechend gibt es auch noch keine Informationen zum Cast der Serie. Fest steht allerdings schon, dass Zeitsprung Pictures in Kooperation mit Violet Pictures die Produktion verantworten wird. Florian Schwarz ("Tatort: Im Schmerz geboren") führt Regie. Zeitsprung produziert unter anderem auch die Sat.1-Serie "Einstein".

Ausgestrahlt werden soll die Serie im Ersten. Wann genau ist aufgrund des frühen Entwicklungsstadiums derzeit aber noch unklar. Die Finanzierung jedenfalls dürfte schon zu einem großen Teil stehen: Der FFF Bayern fördert die Serie mit der Höchstsumme von 900.000 Euro, von der Film- und Medienstiftung NRW kommen noch einmal 600.000 Euro und aus dem German Motion Picture Fund für High-End-Serien konnten sich die Macher 665.316 Euro sichern. Die Drehbücher zur Serie wurden im Writers' Room entwickelt, zu den Autoren gehören Ronny Schalk, Christian Limmer, Christian Lex, Stefan Betz und Alexis Wittgenstein.

Inhaltlich geht es in der Mini-Serie um den Nürnberger Wirtsunternehmer Georg Prank, der im Jahr 1898 als erster Nicht-Münchner erbittert um ein riesiges Wiesenzelt und die nötige Schanklizenz kämpft. Der Ausgang des Kampfes wird das Oktoberfest bis heute prägen, denn es geht um nichts Geringeres als um die Positionierung zwischen Tradition und Fortschritt. Die Handlung spielt in der Epoche des Fin de Siècle, die in München geprägt ist von der Schwabinger Bohème, von rassistischem Zeitgeist und technischer Innovation. Bettina Ricklefs, Programmbereichsleiterin Spielfilm/Serie beim BR und Redakteurin der "Oktoberfest"-Serie, bestätigt das Projekt gegenüber DWDL.de und sagt: "Die Serie erzählt vom intriganten Machtkampf der wirtschaftlich einflussreichen Münchner Großbrauereien um 1900. Um ihre streng behüteten Schanklizenzen für die Bierzelte auf dem Oktoberfest zu verteidigen, schrecken diese vor nichts zurück."