Als ARD und ZDF im April ihre Teams für die Fußball-WM in Russland bekanntgaben, wurde vor allem das ZDF kalt erwischt. Damals sagte Sebastian Kehl seinen Einsatz kurzfristig ab und verkündete seinen Wechsel zu Borussia Dortmund (DWDL.de berichtete). Wie überraschend das für das ZDF kam, zeigt allein schon die Tatsache, dass Kehl noch in der offiziellen Pressemappe als Experte auftauchte. "Der Zeitpunkt ist etwas misslich", sagte ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann damals und erklärte, man suche nun einen geeigneten Nachfolger.

Bei dieser Suche ist man nun fündig geworden: So hat das ZDF jetzt bekanntgegeben, dass man Christoph Kramer als Experten verpflichtet habe. Der 27-Jährige wird in der Vorrunde die WM-Spiele am Nachmittag mit Jochen Breyer analysieren. Die beiden machen das bekanntlich nicht aus Russland, sondern aus dem WM-Studio in Baden-Baden, das sich das ZDF mit der ARD teilt, um vor allem die Kosten zu drücken. Kramer spielt derzeit bei Borussia Mönchengladbach und war bei der letzten WM in Brasilien mit dabei und spielte im Finale. Damals musste er nach einem Zusammenprall mit dem Argentinier Ezequiel Garay ausgewechselt werden. Für das diesjährige Turnier wurde er nicht nominiert, er hat also Zeit für den ZDF-Job.

ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann sagt zum Neuzugang: "Mit Christoph Kramer haben wir einen weiteren hervorragenden Experten für unser WM-Team gewinnen können. Seine Kompetenz als Fußball-Weltmeister und aktueller Bundesliga-Spieler wird die ZDF-WM-Berichterstattung bereichern."

Als die Anfrage aus Mainz kam, habe er nicht lange überlegen müssen, sagt Kramer in einem kurzen Video-Statement. Wenn er zu Hause auf dem Sofa sitze, gebe er schließlich auch bei jedem Spiel seinen Senf hinzu. Bereits bekannt war, dass neben Kramer auch Oliver Kahn, Holger Stanislawski und Schiedsrichter Urs Meier als Experten für das ZDF im Einsatz sein werden. Thomas Berthold ist zudem Experte im ZDF-"Morgenmagazin".