Seit dem 28. Mai ist das neue Online-Bezahlangebot des "Spiegel", Spiegel+, in Betrieb. Produktchef Stefan Plöchinger wollte das Bezahlmodell simpler gestalten, so strich man unter anderem das bis dahin erschienene "Spiegel Daily" als eigenständige Version und auch der Einzelverkauf von Artikeln wurde gestoppt. Stattdessen gibt es nun ein Flatrate-Modell: Für rund 20 Euro gibt es Zugang zu allen digitalen "Spiegel"-Inhalten. Mit dem Start zeigt man sich nun "sehr zufrieden", das hat das Team um Plöchinger in einem Blogeintrag geschrieben.

Am Start-Tag selbst habe es nur einen kleinen Fehler gegeben: Bestehende Kunden von "Spiegel Daily" hätten sich für ein paar Stunden nicht in das neue Angebot einloggen könne, das habe man aber schnell behoben. Der "Spiegel" nennt auch einige Zahlen: So habe man in den ersten knapp zwei Wochen rund 7.800 neue Abonnenten für Spiegel+ gewinnen können. Hinzu kommen die 5.600 Abonnenten, die zuvor schon für das alte "Spiegel Daily" zahlten. Und dann wären da noch rund 60.000 Kunden aus dem "Spiegel Digital"-Altbestand. Macht in Summe also rund 73.000 Abos.

Die meisten neuen Abos (mehr als 2.000) habe man am Start-Tag verzeichnet, auch am  Fronleichnam-Wochenende habe man viele neue Kunden gezählt. "Noch ist es sicherlich zu früh zu sagen, wie sich das Wachstum in den kommenden Wochen entwickeln wird", heißt es in dem Blogpost. Um möglichst viele potentielle Leser auf das neue Angebot aufmerksam zu machen, setze man auf unterschiedlichste Marketing- und Vertriebsmaßnahmen. "So erwarten wir einen ersten Boost durch das anlaufende Abo-Marketing auf Facebook. Für den Spätsommer sind weitere Werbemaßnahmen geplant. Unser stärkstes Verkaufsargument sind dabei unsere Geschichten."

Wirklich interessant wird es für Plöchinger und sein Team aber Ende des Monats, wenn bei vielen Neukunden der kostenlose Probemonat ausläuft. Denn erst dann wird sich zeigen, wie viele von ihnen wirklich dazu bereit sind, für das Angebot zu zahlen. "Die sogenannte Wandlungsquote, also die Anzahl derer, die nach dem Probemonat in ein reguläres Abo wechseln, liegt üblicherweise bei etwa 15 bis 20 Prozent. Wir gehen davon aus, dass sich Spiegel+ langfristig in dieser Quotenregion einpendeln wird."