Minister, die nach ihrem Ausscheiden aus der Politik einen Job in der Wirtschaft annehmen wollen, müssen innerhalb der ersten 18 Monate einen Antrag bei einer Ethikkommission einreichen. Diese entscheidet dann, ob der ehemalige Minister den Job auch antreten darf. Damit sollen Interessenskonflikte verhindert werden, in der Vergangenheit waren hochrangige Politiker immer wieder direkt nach ihrem Ausscheiden aus der Politik in die Wirtschaft gewechselt. Sigmar Gabriel hat nun grünes Licht von dieser Ethikkommission erhalten.

Der ehemalige SPD-Chef und Vizekanzler darf künftig als Autor für die Holtzbrinck-Gruppe arbeiten. Zu dem Verlag gehören das "Handelsblatt", der "Tagesspiegel", die "Zeit" und die "Wirtschaftswoche". Berater für die Mediengruppe wird Gabriel allerdings nicht, das hatte er zuvor ebenfalls geplant, ließ dann aber doch davon ab. Unklar, ob die Ethikkommission ihm dafür die Genehmigung erteilt hätte. Neben seines neuen Jobs bei Holtzbrinck darf Gabriel auch Verwaltungsrat bei Siemens-Alstom werden, hier muss der Ex-Minister aber ein Jahr lang warten. Das sei für ihn aber kein Problem, so Gabriel. Das Unternehmen soll erst  2019 seine Tätigkeit aufnehmen.