Anlässlich der #metoo-Debatte haben sich die ARD und die Produzentenallianz darauf verständig, künftig eine Klausel zum Thema sexuelle Gewalt und Belästigung in die Produktionsverträge aufzunehmen. Die gemeinsamen Leitlinien wurden um folgenden Absatz ergänzt: "Die ARD-Landesrundfunkanstalten und die Produzenten werden jeglicher Form von sexueller Gewalt, Missbrauch und sexualisierter Belästigung entgegenwirken und jeweils erforderliche Maßnahmen zum Schutz Betroffener sowie zur Aufarbeitung und Prävention sicherstellen."

Beide Seiten versichern, begründete Verdachtsmomente umgehend zu prüfen und im Einzelfall erforderliche und angemessene Maßnahmen zum Schutz Betroffener zu ergreifen. Die bereits zuständigen Anlaufstellen bei ARD und Produzenten werden zukünftig in geeigneter Form zusammenarbeiten. Bereits Ende Mhaben Verbände und Gewerkschaften der Film- und Fernsehbranche gemeinsam mit Vertretungen der ProduzentInnen, Sender, Theater und Orchester in Deutschland einen Verein als Träger für eine unabhängige Vertrauensstelle ("Themis - Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt") gegründet. Diese unabhängige Stelle wird Betroffenen aus der gesamten Kreativwirtschaft eine weitere Möglichkeit bieten, ihre Anliegen in geschütztem Rahmen zu thematisieren.

MDR-Intendantin und ARD-Filmintendantin Prof. Karola Wille: „Die Ergänzung der Leitlinien und die neue Klausel für die Produktionsverträge unterstreichen unsere gemeinsame Überzeugung, dass es für Sexismus in unserer Branche keinerlei Toleranz geben darf.“ Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz: "Wir begrüßen die Erweiterung der gemeinsamen Leitlinien sowie auch der Produktionsverträge um diese wichtigen Formulierungen gegen sexuelle Belästigung und Gewalt. Sie schaffen Sicherheit im Umgang mit dieser Thematik für die Beteiligten. Denn wir sind alle an der Kreation und Produktion von bestem Programm interessiert – dazu ist ein respektvoller und vertrauensvoller Umgang miteinander essenziell. Die Regelung sollte Vorbild für alle sein, die sich dieser Initiative noch nicht konkret angeschlossen haben – zu unser aller Wohl."