Die Übernahmeschlacht ist entschieden: Walt Disney hat sich im Übernahmerennen um große Teile des Medienkonzerns 21st Century Fox durchgesetzt. Die NBC-Mutter Comcast hat am Donnerstag angekündigt, ihr Angebot für 21st Century Fox nicht noch einmal zu erhöhen. Eigentlich waren sich Disney und das von Rupert Murdoch kontrollierte 21st Century Fox schon Ende vergangenen Jahres einig geworden, der Deal sollte damals für 52,4 Milliarden US-Dollar in Aktien über die Bühne gehen zuzüglich der fast 14 Milliarden Dollar Schulden, die Disney ebenfalls übernehmen wollte.

Dann schaltete sich wenig später allerdings Comcast ein und überbot Disney kurzerhand. Das wiederum konterte Disney zuletzt seinerseits mit der Erhöhung des eigenen Gebots auf 71,3 Milliarden US-Dollar, erneut zuzüglich der genannten Schulden. Letztlich kommt die Übernahme den Disney-Konzern nun also erheblich teurer zu stehen als das ursprünglich geplant war - zumindest das hat Comcast mit seiner Störaktion also erreicht.

Comcast-Chef Brian L. Roberts gratulierte in einem Statement dem siegreichen Kontrahenten. Disney-Chef Bob Iger könne nun einen beneidenswerten und respektierten Konzern schaffen. Doch auch wenn dem Deal zwischen Disney und 21st Century Fox nun nicht mehr allzu viel im Wege stehen dürfte, nachdem auch die ersten Behörden unter Auflagen schon grünes Licht gegeben haben: Ganz aus dem Spiel ist Comcast damit noch immer nicht.

Denn noch immer läuft ja eine weitere Übernahmeschlacht um den europäischen Sky-Konzern. Bislang hält 21st Century Fox daran 39 Prozent der Anteile und würde seit langem gerne den Konzern komplett übernehmen. Nachdem sich die Übernahme dort wegen Behörden der Bedenken sehr lange hingezogen hat, stieg Comcast auch dort mit einem Gegengebot in den Übernahmepoker mit ein. Zuletzt erhöhte Comcast hier nochmal sein Angebot und bewertet den Sky-Konzern nun mit 29,4 Milliarden Euro, was noch einmal über eineinhalb Milliarden über dem letzten Fox-Gebot liegt. Auf diesen Übernahmepoker wolle man sich nun konzentrieren, schreibt Comcast in einer Mitteilung.

Eigentlich rechnete man bei Disney damit, dass die Sky-Anteile mit zur Übernahmemasse von 21st Century Fox gehören würden. Disney übernimmt ansonsten unter anderem das traditionsreiche Hollywood-Studio Twentieth Century Fox sowie das Kabel- und das internationale Fernsehgeschäft. Seinen Nachrichtsender Fox News, das Network Fox und die nationalen Sport-Sender behält Rupert Murdoch hingegen bei sich in einem "New Fox"-Konzern. Die regionalen Sport-Sender, die Disney mit übernimmt, müssen nach Auflagen der Behörden unterdessen direkt wieder verkauft werden.