Erst vor wenigen Wochen hat die RedSeven Entertainment GmbH ihren 10. Geburtstag gefeiert. Bereits vor einem Jahr erklärte Geschäftsführer Jobst Benthues im Interview mit DWDL.de, dass man sich künftig auch an serielle Inhalte heranwagen wolle. Nun wird es erstmals sehr konkret: Die Produktionsfirma hat sich die Rechte an der dänischen Serie "Bedre skilt end aldrig" (AT: "Zusammen getrennt") gesichert und will sie nun für den deutschsprachigen Markt adaptieren. Die erste Staffel der Sitcom ist bereits erfolgreich auf TV2 in Dänemark und Channel 4 in Belgien gelaufen.

Einen Sender, der die Serie in Deutschland zeigen wird, gibt es derzeit noch nicht. Man suche nun nach geeigneten Partner, sagt Benthues im Gespräch mit DWDL.de. "Unser Ziel ist, bis Ende des Jahres einen Sender gefunden und die Drehbücher fertiggestellt zu haben. Dann könnten wir auch relativ schnell anfangen zu drehen." Die Entwicklung hat derweil schon begonnen: Derzeit arbeite man bereits an der Vision der Adaption, auch die Figurenbibel ist schon in Arbeit.

"Zusammen getrennt" ist die erste ausländische Serie, an der sich RedSeven Entertainment die Rechte gesichert hat. Und dabei soll es nicht bleiben, kündigt Benthues an. "Mit dem erfolgreichen Entertainment-Standbein fangen wir nun an, das Spielbein Fiction stärker zu belasten." Im traditionellen Entertainment-Geschäft konnte RedSeven in den vergangenen zehn Jahren einige Duftmarke setzen, Formate wie "Germany’s Next Topmodel", "The Biggest Loser", "Galileo Big Pictures", "Hochzeit auf den ersten Blick", "The Taste" und "Rosins Restaurants" werden von der Produktionsfirma verantwortet. "Wir sind sehr umtriebig, wenn es um Eigenentwicklungen geht. Wir machen auch schon viel direkt für Werbekunden, jetzt schauen wir uns den nächsten strategischen Bereich an: Fiction".

"Mit dem erfolgreichen Entertainment-Standbein fangen wir nun an, das Spielbein Fiction stärker zu belasten."
RedSeven-Entertainment-Geschäftsführer Jobst Benthues

Weitere fiktionale Projekte von RedSeven Entertainment sind bereits in der Pipeline, einige davon befinden sich auch schon in der Drehbuchentwicklung. "In der Fiction braucht man noch mehr Bälle in der Luft als im Entertainment, die Vorläufe sind viel länger. Wir haben einige Projekte parallel laufen", sagt Benthues. Eine eigenständige Fiction-Firma von RedSeven ist derzeit aber nicht geplant. "Wir definieren uns als Content-Produzenten. Wir wollen Geschichten erzählen und Emotionen verkaufen. Das passt für mich perfekt zur Marke RedSeven." Ziel sei es dennoch, gute Leute aus dem Fiction-Bereich an das Unternehmen zu binden.

Aufmerksam geworden ist man auf "Zusammen getrennt" bei RedSeven Entertainment übrigens über eine dänische Mitarbeiterin im Unternehmen. Grundsätzlich, betont Benthues, wolle man verstärkt in die skandinavischen Länder schauen und Projekte sichten - auch "jerks" kommt im Original ja aus Dänemark. In "Zusammen getrennt" geht es zwar weniger derb zu als bei "jerks", turbulent ist die Serie dennoch. Inhaltlich geht es um Doro und Philipp, die eigentlich alles haben, was man sich nur wünschen kann: gute Jobs, wohlerzogene Kinder, viele Freunde und ein schönes Haus mit Garten.

ABC schickte US-Adaption in zweite Staffel

Aber ihre Liebe ist eingeschlafen, die Midlife-Crisis klopft an ihre Tür und ihr Sexualleben ist nicht vorhanden. So beschließt Doro, sich scheiden zu lassen, während beide die Anwesenheit des anderen zumindest noch ertragen. Die beiden wollen fortan ihr Haus verkaufen, erkennen aber schnell, dass es keinen Interessenten gibt. Also lebt das Ex-Paar weiterhin zusammen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Doro, die das Gefühl hat, in ihrem Leben bereits viel zu viel verpasst zu haben, eignet sich einen jugendlichen Lebensstil an – mit Tinder und Kater – während Philipp in eine massive Identitätskrise schlittert. Dadurch findet er nicht nur sich selbst, sondern auch eine neue Frau. Währenddessen erkennt Doro, dass das Gras auf der anderen Seite vielleicht doch nicht so viel grüner ist und dass sie noch nicht über Philipp hinweg ist. Auch in den USA wurde "Zusammen getrennt" bereits adaptiert. Dort war die Serie als "Splitting up Together" zu sehen und erreichte bei ABC im Frühjahr zum Start rund sieben Millionen Zuschauer. Zum Finale waren zwar nur noch rund vier Millionen dabei, beim Sender zeigte man sich dennoch zufrieden und bestellte bereits eine zweite Staffel.