Während der Fußball-WM in Russland ist der ehemalige Nationalspieler Philipp Lahm erstmals im Ersten als Experte zu sehen gewesen. Lahm war aber nicht in Russland vor Ort oder, wie alle anderen Experten, im Studio in Baden-Baden. Er meldete sich mit Jessy Wellmer stets vom Tegernsee, von wo aus er die Spiele und Geschehnisse kommentierte. Nun berichtet die dpa, dass es wohl keine weiteren Einsätze von Lahm als TV-Experte geben wird.

Demnach plant die ARD keine weiteren Einsätze seines Experten, der Vertrag ist bereits ausgelaufen und soll nach den Informationen der Nachrichtenagentur nicht verlängert werden. Thomas Hitzlsperger soll laut dem Bericht auch künftig im Ersten zu sehen sein. Offiziell will man sich bei der ARD nicht zu den Personalien äußern. Sportkoordinator Axel Balkausky sagt: "Es gibt eine Runde der Sportchefs im September, auf der darüber gesprochen wird."

Dass die ARD künftig auf Lahm verzichtet, scheint aber logisch. Zuletzt kritisierte Balkausky den Experten öffentlich mit deutlichen Worten. "Philipp Lahm in unserem Team zu haben, war aufgrund seiner Erfahrung sicher sehr belebend. Manchmal hätten wir uns aber noch mehr von diesem Erfahrungsschatz und noch deutlichere Einschätzungen gewünscht", sagte er vor wenigen Wochen gegenüber der "Sport Bild". Bei der ARD war man mit den zurückhaltenden Analysen Lahms unzufrieden - auf LinkedIn, und nicht im Fernsehen, kritisierte Lahm schließlich recht deutlich den Führungsstil von Bundestrainer Joachim Löw. Auch das stieß bei der ARD auf Unmut.