
"Die Überprüfung der Strukturen wird zu Arbeitsplatzabbau führen", sagte ein nicht namentlich genannter RTL-Mitarbeiter dem "Handelsblatt". Auch seien betriebsbedingte Kündigungen nicht ausgeschlossen. Wie viele Stellen gestrichen werden, sei laut "Handelsblatt" noch nicht beschlossen. In Unternehmenskreisen sei aber ein Abbau in dreistelliger Höhe im Gespräch. „Eines ist klar, wir werden nicht mit der gleichen Besatzung nach Deutz umziehen“, sagte ein Beteiligter der Zeitung. Die Nervosität in der Belegschaft sei groß.
Schon am Dienstag berichtet der Kölner "Express" über einen Stellenabbau beim Fernsehmarktführer. Der "Express" zitierte in seinem Bericht einen Medienexperten von "Verdi": "Von den Büros her haben bis zu 560 Mitarbeiter dort gar keinen Platz." Bei rund 2.000 Kölner Mitarbeitern der Fernsehtochter des Medienkonzern Bertelsmann würde damit jede vierte Stelle betroffen sein.
Ausgenommen von dem Stellenabbau sind aber offenbar die Angestellten des sehr profitablen Kindersenders Super RTL. Dies bestätigte eine Sprecherin dem "Handelsblatt". Dem "Express" sagte RTL-Sprecher Christian Körner: "Ein internes Team von zwei Kollegen prüft derzeit, ob die Strukturen in der Senderfamilie im Hinblick auf den Umzug 2008 verbesert werden können." Dabei soll offenbar alle Abteilungen auf ihre Notwendigkeit überprüft werden.
In einem DWDL vorliegendenen internen Rundschreiben beruhigt Senderchefin Anke Schäferkordt die Mitarbeiter: "Die im 'Express' gemachten Angaben eines nicht genannten Verdi-Sprechers sind völlig absurd und entbehren jeder Grundlage. Möglicherweise hat er sich auch deshalb ganz bewusst nur anonym zitieren lassen und nicht namentlich (...) Bitte lassen Sie sich von dieser Streuung falscher Informationen nicht irritieren."