In Rumänien kommt es schon seit Tagen zu großen Demonstrationen gegen die Regierung, am Freitag ist dabei auch ein Team des öffentlich-rechtlichen ORF von der Polizei angegriffen wurden. Diese ging hart gegen die Demonstranten in Bukarest vor, dabei gerieten die Journalisten zwischen die Fronten. Der Kameramann des ORF wurde von den Polizisten mit Schlagstöcken verprügelt, das berichtete Korrespondent Ernst Gelegs in der ORF-Nachrichtensendung "ZiB 24". Die Polizei habe erst aufgehört, als man mehrmals gerufen habe, dass die Person ein Kameramann sei.

Dem Kameramann geht es inzwischen wieder gut. Gelegs selbst sei laut ORF "nur knapp dem Hieb eines Polizisten mit dessen Schild" entkommen. Infolgedessen wurde er von einem anderen Polizisten gegen eine Hauswand gedrückt und dort festgehalten. Beim ORF reagiert man mit Unverständnis auf den Fall und spricht von "Polizeigewalt".

ORF-Chef Alexander Wrabetz protestiert, dass eine solche Vorgehensweise "auch in einer Ausnahmesituation wie dieser keinesfalls zu akzeptieren ist". Das ORF-Team sei unschwer von den gewalttätigen Demonstranten zu erkennen gewesen, so Wrabetz. "Daher ist es insbesondere von einer eigens geschulten Spezialeinheit in einem EU-Land zu erwarten, dass nicht mit brutaler Gewalt gegen Medienvertreter vorgegangen wird. Vielmehr ist es auch Aufgabe der Sicherheitskräfte, die freie Ausübung der journalistischen Tätigkeit zu gewährleisten". Dies zähle "wohl zu den Mindeststandards in der EU" und es sei „besorgniserregend, dass es in kürzester Zeit nicht der erste Anlass für Proteste im Zusammenhang mit Repressalien gegenüber ORF-Journalisten im Ausland ist".