Seit Tagen diskutiert Deutschland über die rechte Gewalt von Chemnitz: Nachdem ein 35-Jähriger auf einem Stadtfest von mutmaßlich zwei Ausländern erstochen wurden, zogen Neonazis durch die Stadt, es kam zu Verfolgungsszenen und Angriffen auf Ausländer. Bei einer Demonstration rechter Gruppen und entsprechenden Gegendemos kam es Anfang der Woche zu Verletzten. Die ARD wird zu den Geschehnissen noch am Donnerstag zur besten Sendezeit einen "Brennpunkt" zeigen.

In der rund zehnminütigen Sondersendung blickt MDR-Moderator Robert Burdy auf die aktuelle Situation in Chemnitz. Mit Beiträgen, Live-Schalten und Expertengesprächen soll auf die Hintergründe der Entwicklungen geblickt werden. Der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer besucht am Donnerstag mit seinem Kabinett zudem die Stadt zu einem Bürgerdialog, auch hier wurden wieder Proteste erwartet. Der ursprünglich für 20:15 Uhr geplante Film "Wolfsland - Ewig Dein" verschiebt sich um zehn Minuten nach hinten.

Am Dienstag hatte sich die ARD übrigens noch gegen einen "Brennpunkt" entschieden. Auf die Frage, warum man auf eine Sondersendung verzichte, hieß es noch vor 24 Stunden aus der ARD-Programmdirektion gegenüber DWDL.de: "Wir haben ausführlich in unseren Informationssendungen wie 'Tagesschau' und 'Tagesthemen' über die Ereignisse in Chemnitz berichtet." Zudem verwies man auf "Maischberger", die Talkshow beschäftigte sich am Mittwochabend ebenfalls mit der rechten Gewalt in Sachsen. Selbstverständlich werde man aber auch weiterhin die Entwicklungen "intensiv journalistisch begleiten" - und nun auch mit einem "Brennpunkt".