Am Samstagmorgen warteten in den USA zahlreiche Zeitungs-Abonnenten zunächst vergeblich auf ihre morgendliche Lektüre. Wie die die "Los Angeles Times" und Tribune Publishing bekannt gaben, gab es einen Malware-Angriff auf das Netzwerk der Zeitungen, der in der Nacht zum Freitag entdeckt wurde. Zwar konnte der Virus am Freitag zunächst isoliert werden, allerdings funktionierten die Sicherheits-Patches nicht wie erhofft, sodass es zu einer erneuten Infektion kam, was schließlich am Freitagabend und in der Nacht zum Samstag zu Verzögerungen im Druckprozess führte.

Betroffen waren Zeitungen wie die "Los Angeles Times", "Chicago Tribune", "San Diego Union-Tribune", aber auch Titel wie die "New York Times" waren an der US-Westküste am Samstagmorgen nicht verfügbar, da sie die gleichen Druckreien nutzen. Zwar konnten die Zeitungen noch gedruckt werden, allerdings wurden sie mit teils mehrstündiger Verspätung, teils auch gar nicht ausgeliefert. Diese Leser sollen die Zeitung nun gemeinsam mit den Sonntags-Ausgaben erhalten. Die "Chicago Tribune" erschien in abgespeckter Form, etwa ohne Todes- und Rubrikenanzeigen.

Der Ursprung des Malware-Angriffs wird außerhalb der USA vermutet, bislang liegen aber noch keine genauen Erkenntnisse vor, auch das Motiv ist unklar. Soweit bislang bekannt zielte der Angriff aber nur auf das Lahmlegen der Infrastruktur ab, auf sensible Daten wurde nicht zugegriffen, wie die Medienhäuser betonen.