Der frühere "Stern TV"- und Radio Bremen-Reporter Hinrich Lührssen strebt weiter eine Partei-Karriere bei der AfD an. Wie er gegenüber dem Radio-Bremen-Magazin "buten un binnen" angekündigt hat, will er AfD-Spitzenkandidat bei der Bürgerschaftswahl im Mai werden. Dazu will er am Wochenende für Platz eins der Bremer AfD-Liste kandidieren. Im August war Lührssen in den Landesvorstand der Bremer AfD berufen worden.

Nach Bekanntwerden seiner Tätigkeit bei der AfD bekam er keine Aufträge mehr von Radio Bremen. Chefredakteurin Andrea Schafarczyk begründete das damals damit, dass hochrangige Parteifunktionen nicht mit der journalistischen Arbeit beim Sender zu vereinbaren seien. Auch bei "Stern TV" ist Lührssen seither nicht mehr zu sehen gewesen, 2018 hatte er noch sechs Auftritte beim RTL-Magazin.

Gegenüber "Meedia" sagt Lührssen, er arbeite derzeit nicht mehr als Journalist. Er lebe derzeit "von Ersparnisse". Lührssen: "Für eine gewisse Zeit komme ich auch so zurecht." Der Eintritt des Journalisten in die AfD kam auch für viele Kollegen des 60-Jährigen überraschend: Die AfD gilt den Medien gegenüber als feindlich eingestellt, ARD und ZDF will die Partei abschaffen. Mit Blick auf die Öffentlich-Rechtlichen vertritt der freie Journalist jedoch eine andere Ansicht als seine Partei. Er werde innerhalb der AfD für den Fortbestand von ARD und ZDF eintreten, erklärte er im vergangenen August.

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