Stefan Arndt wird für sein bisheriges produzentisches Gesamtschaffen in diesem Jahr mit dem Carl Laemmle Produzentenpreis ausgezeichnet. Der Preis wird von der Produzentenallianz und der Stadt Laupheim ausgerichtet - der oberschwäbischen Geburtsstadt von Carl Laemmle. Laemmle gründete 1912 als deutscher Auswanderer die Universal Studios und gilt damit als einer der Gründerväter Hollywoods. Verliehen wird die mit 40.000 Euro dotierte Auszeichnung am 15. März im Schloss Großlaupheim vor 500 geladenen Gästen.
"Die diesjährige Auszeichnung mit dem Carl-Laemmle-Preis der Produzentenallianz erfüllt mich mit großer Freude, ein wenig Stolz, aber vor allem - bei dem Blick auf das Lebenswerk des Namenspaten - mit großer Demut", sagt Stefan Arndt. "Carl Laemmle zählt zu den Gründungsvätern von Hollywood und der US-amerikanischen Filmindustrie. Das Fundament dieser Industrie besteht aus grenzenloser Kreativität und der Begeisterung für das Unterhalten von Millionen an Zuschauern. Ideenreichtum und schöpferische Energie waren, sind und bleiben die Hauptressource für eine Kreativwirtschaft als Industrie der Zukunft – heute hier in Deutschland genauso wie damals in Hollywood. Und an einem Ausbau dieser Kreativindustrie müssen wir auf allen Ebenen weiterarbeiten. Und wie sagte Laemmle immer und immer wieder: 'It can be done!' - Ich freue mich sehr und danke der Produzentenallianz von Herzen."
Die Wahl von Stefan Arndt erfolgte einstimmig durch ie neunköpfige Jury, die aus Prof. Carl Bergengruen (Geschäftsführer der MFG Medien- und Filmgesellschaft Baden-Württemberg), Hansjörg Füting (Produzent, Gesellschafter der neue deutsche Filmgesellschaft), Dr. Christoph Palmer (Geschäftsführer der Produzentenallianz) sowie Prof. Bettina Reitz (Präsidentin der Hochschule für Fernsehen und Film München) und seitens Laupheim aus Adrian Kutter (Begründer der Biberacher Filmfestspiele), Gerold Rechle (Oberbürgermeister der Stadt Laupheim), Dieter Ulrich (Vertreter des Laupheimer Unternehmerkreises) sowie Günther Wall (Vertreter des Bundes der Selbständigen Laupheim) besteht. Juryvorsitzender ist Martin Moszkowicz (Vorstandsvorsitzender der Constantin Film AG und Vorstandsmitglied der Produzentenallianz).
Stefan Arndt gründete 1994 zusammen mit den Regisseuren Tom Tykwer, Dani Levy und Wolfgang Becker die Produktionsfirma X Filme Creative Pool, für deren Filme er als Produzent agiert. Dazu gehören etwa "Lola rennt", "Good Bye, Lenin!", "Liebe", "Cloud Atlas" und "Das weiße Band". Zuletzt zeichnete er als Produzent auch für "Babylon Berlin" verantwortlich. Arndt erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter für "Liebe" auch den Oscar für den besten fremdsprachigen Film, aber auch die Palme D’Or, einen Golden Globe, den Deutsche Filmpreis, den Europäische Filmpreis, den Bayerische Filmpreis, den César, den Critics Choice Movie Award. 2016 nahm Stefan Arndt beim Deutschen Filmpreis den „Bernd Eichinger Preis“ entgegen.
„Stefan Arndt ist ein großer Künstler, Visionär und Macher. Er zaubert mit großem Einsatz und klarer Entschlossenheit. Ein Non-Konformist wie er im Buche steht mit einem untrüglichen Gespür für Talent und Qualität. So bringt er höchst komplexe, deutschsprachige und internationale Produktionen ins Kino und erschafft ganz besondere Filmereignisse, die Generationen von Zuschauern auf der großen Leinwand beeindrucken“; erläutert Martin Moszkowicz die Juryentscheidung und fügt hinzu: „Und gerade hat Stefan Arndt mit der aufwendigen Krimi-Serie 'Babylon Berlin' auch eindrucksvoll gezeigt, dass diese besonderen Filmmomente auch für die Zuschauer in den Wohnzimmern umsetzbar sind. Stefan Arndt ist ein Alchemist, ein wahrer Überzeugungstäter unseres Metiers."
Alexander Thies, Vorsitzender der Produzentenallianz: "Stefan Arndt führt uns immer wieder vor Augen wie künstlerischer Anspruch und Publikumserfolg nahtlos zusammengehen: 'Lola rennt', 'Good Bye, Lenin!' oder 'Das weiße Band', um nur einige der Filme zu nennen, die sich in die Herzen der Zuschauerinnen und Zuschauer einbrannten. Beeindruckend ist mit welcher Kontinuität Stefan Arndt dies die letzten 25 Jahre gelungen ist. Ich möchte mir wünschen, dass auch junge Produzenten seinem Impetus folgen und damit den Beruf des Filmproduzenten im Sinne des Leitbildes der Produzentenallianz weiter bekräftigen."
Dr. Christoph Palmer, Geschäftsführer der Produzentenallianz: „Keine Frage, Stefan Arndt beweist immer wieder das richtige Gespür für erfolgreiche Filmideen. Doch bei Stefan Arndt kommt etwas ganz Entscheidendes hinzu: unternehmerischer Weitblick. Dieser zeigt sich schon früh zu Beginn seiner Karriere mit der Gründung des einmaligen Kreativzusammenschlusses X Filme Creative Pool und der klugen Entscheidung parallel einen eigenen X Verleih aufzubauen. Mit diesen einmaligen kreativen Netzwerken legte Stefan Arndt selbst den Grundstein für seinen weiteren Erfolg, durch den er seit den 90iger Jahren zu einer der prägenden Produzentenpersönlichkeiten des deutschen Kinos wurde."
Gerold Rechle, Oberbürgermeister der Stadt Laupheim: "Wir freuen uns sehr, dass die Wahl in diesem Jahr auf Stefan Arndt gefallen ist, dessen Produktionen auch international großes Ansehen genießen und das Publikum jedes Mal aufs Neue begeistern. Großartige Filme brauchen einen starken Produzenten im Hintergrund, der kreativen Mut zulässt und auch wirtschaftliche Herausforderungen nicht scheut. Hiermit steht dieser leidenschaftliche Filmemacher in bester Tradition des gebürtigen Laupheimers und Hollywood-Visionärs Carl Laemmle. Die Stadt Laupheim freut sich darauf, zum dritten Mal dem Carl Laemmle Produzentenpreis einen würdigen Rahmen zu bieten."