Im Mai, zwei Monate nach dem geplanten Austritt Großbritanniens aus der EU, steht die Europawahl an. Die Deutsche Welle sowie der französische Auslandsrundfunk France Médias Monde (FMM) haben nun eine Kooperation angekündigt und wollen im Rahmen dessen einige gemeinsame Projekte zur Wahl stemmen. Vorgestellt wurde die vertiefte Zusammenarbeit der beiden Sender am Donnerstag von DW-Intendant Peter Limbourg und FMM-Intendantin Marie-Christine Saragosse im französischen Senat.
Geplant ist von den Redaktionen der beiden Sender unter anderem eine digitale Serie von 28 Porträts junger Erstwähler in den Ländern der Union. Diese soll in den Sozialen Netzwerken sowie auf den Webseiten der Sender in mehreren Sprachen gezeigt werden. Darüber hinaus ist eine Diskussionssendung in Brüssel geplant, hinzu kommen gemeinsam recherchierte Reportagen.
Außerdem informierten Limbourg und Saragosse auch über das geplante digitale, mehrsprachige Projekt "Enter!", das im Rahmen des deutsch-französischen Vertrags von Aachen realisiert werden soll. "Enter!" richtet sich vor allem an junge Europäer und ist als partizipatives Projekt angelegt. Die Plattform soll relevante Themen bieten, zum Austausch animieren und allgemein die Zivilgesellschaft stärken.
Peter Limbourg sagt zur Zusammenarbeit: "Es ist wichtig, dass Politiker und Bürger unserer beiden Länder die wesentlichen und beispiellosen Aufgaben unserer Auslandssender verstehen, insbesondere in Zeiten, in denen Großmächte, die manchmal unseren demokratischen Modellen feindlich gesinnt sind, Milliarden investieren, um diese Werte zu diskreditieren. Ein innovatives Kooperationsprojekt wie Enter! ist sicherlich ein wichtiger Teil der Lösung."
Marie-Christine Saragosse: "In einem Kontext, der als ‚kalter Informationskrieg‘ bezeichnet werden kann, der durch die Verschärfung des Wettbewerbs, aber auch durch feindselige Ansätze bestimmter Medien und Manipulationen von Informationen gekennzeichnet ist, verteidigen France Médias Monde und die Deutsche Welle eine konkrete Vorstellung von Information und verkörpern demokratische Werte. Unsere beiden internationalen und mehrsprachigen Nachrichtensender spielen eine sehr wichtige Rolle, insbesondere in einer Zeit der Unsicherheit, die mit dem Brexit verbunden ist und am Vorabend einer durchaus Anlass zur Sorge gebenden Europawahl."