NDR, ARD Degeto und SWR haben bei Dreamtool Entertainment eine Verfilmung von Siegfried Lenz’ Roman "Der Überläufer" in Auftrag gegeben. Die Produktionsfirma hat mit Florian Gallenberger nun einen renommierten Regisseur für die Verfilmung des Zweiteilers engagiert. Gallenberger wurde 2001 mit einem Oscar für seinen Kurzfilm "Quiero Ser" ausgezeichnet. "Der Überläufer" ist nun seine erste Arbeit für das Fernsehen.
Das Drehbuch stammt aus der Feder von Bernd Lange, die Dreharbeiten sollen im Sommer beginnen. Die Geschichte spielt 1944, im letzten Kriegssommer und handelt vom jungen Wehrmachtssoldaten Walter Proska, der einer kleinen Einheit an der Ostfront zugeteilt wird. Es geht um die Frage nach Pflicht oder Gewissen und nach einer verbotenen Liebe: zu einer polnischen Partisanin. Der FFF Bayern hat das Projekt bereits mit 500.000 Euro gefördert.
Produzent Stefan Raiser sagt: "Florians Vision für diese Verfilmung hat uns sofort gepackt und wir freuen uns, dass er mit seiner cineastischen Handschrift seine erste Arbeit fürs Fernsehen mit uns macht." Gallenberger selbst ergänzt: "'Der Überläufer' von Siegfried Lenz erzählt von Liebe und Schuld in Zeiten des Kriegs und wie das Individuum in den Mühlen der Systeme zermahlen wird. Lenz schaut tief in die Seele seiner Figuren und enthüllt uns über deren persönliches Schicksal einen Teil deutscher, als auch polnischer Geschichte. Die Verfilmung dieses großartigen Werks ist eine wunderbare Herausforderung und große Ehre gleichermaßen. Dass die Hauptfigur, wie der Titel ja schon sagt, ein Deserteur ist, macht es umso reizvoller, denn die Figur des Überläufers wurde in Filmen oder Büchern bislang kaum aufgegriffen."