"Tagesspiegel"-Korrespondent Thomas Seibert kann seine Arbeit in der Türkei wieder aufnehmen. Wie zahlreichen anderen Journalisten wurde Seibert zunächst die Verlängerung seiner Pressekarte verweigert worden, die nicht nur als Arbeitserlaubnis fungieren sondern auch Grundlage für eine Aufenthaltsgenehmigung sind. Sie müssen zum neuen Jahr stets neu beantragt werden. In diesem Jahr hatte die Regierung in Ankara die Akkreditierung jedoch zahlreichen Journalisten verweigert.

Thomas Seibet hatte ebenso wie ZDF-Korrespondent Jörg Brase die Türkei daher am 10. März verlassen müssen. Dies hatte scharfe Kritik an der türkischen Regierung hervorgerufen und auch die politischen Beziehungen erneut belastet. Im Falle von Jörg Brase war die Entscheidung bereits zwei Tage später revidiert worden, Seibert ließ man deutlich länger auf seine erneute Akkreditierung warten.

Reporter ohne Grenzen begrüßte den "längst überfälligen" Schritt, weist aber darauf hin, dass nach Angaben der Foreign Media Association (FMA) noch mindestens sechs Journalistinnen und Journalisten auf ihre Pressekarte warten, darunter drei Deutsche. "Viele ausländische Berichterstatter hoffen seit Monaten auf eine Arbeitserlaubnis. Es ist gut, wenn diese Hängepartie nun endlich bald ein Ende hat. Gleichzeitig verurteilen wir die Willkür, mit der die türkischen Behörden Medienschaffenden die Grundlage ihrer Arbeit verweigert haben", sagte ROG-Geschäftsführer Christian Mihr.