Clemens Höges wird neben Steffen Klusmann und Barbara Hans neues Mitglied in der Chefredaktion des "Spiegel", das hat der Verlag nun angekündigt. Seine bisherige Position als Blattmacher des Nachrichtenmagazins wird er in Personalunion zunächst weiter ausüben. Ursprünglich sollte Ullrich Fichtner in das Gremium einziehen, aufgrund des Fälschungs-Skandals rund um Claas Relotius ruderte man in Hamburg an dieser Stelle aber wieder zurück. Fichtner ist nun Reporter mit besonderen Aufgaben und als solcher direkt an die Chefredaktion angebunden.

In die Chefredaktion selbst zieht es nun also mit Höges den Mann, der seit Jahresbeginn in der von Geschäftsführung und Chefredaktion beauftragten Kommission an der Aufklärung der Causa Relotius sitzt. Dieses Amt legt er mit sofortiger Wirkung nieder. Die Fertigstellung des Berichts, der in Kürze an Steffen Klusmann und Thomas Hass übergeben werden soll, soll sich dadurch nach Verlagsangaben aber nicht verzögern.

Höges studierte Politikwissenschaften und Publizistik, besuchte die Henri-Nannen-Schule und arbeitet bereits seit 1990 für den "Spiegel". Zunächst war er Korrespondent in Leipzig und Redakteur im Deutschlandressort, dessen Vize-Leiter er 1994 wurde. 1997 ging er als Korrespondent des Nachrichtenmagazins nach Washington, später arbeitete er als Reporter. Ende 1998 wurde Höges Leiter des Deutschlandressorts, 2008 wechselte er als Reporter ins Auslandsressort und übernahm dessen Leitung im September 2012. Von 2014 bis 2015 war Höges stellvertretender Chefredakteur des "Spiegel". Anschließend arbeitete er als Autor im Auslandsressort. Seit Januar 2019 ist Höges interimistisch als Blattmacher für den "Spiegel" tätig.